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Grafen Portia hatten durchaus die hohe Politik zum Gegenstand, die sie als Habsburgerin
wohl nicht zur Gänze ausblenden konnte. Neben der wirtschaftlichen Sicherstellung be-
mühte sich M. besonders um Aufbau und Erhalt einer Stiftsmusik und Stiftskapelle, die sehr
bald schon zu einer der bedeutendsten im Lande wurde. In ihrem 1573 verfassten und 1590
erweiterten Testament vermachte M. alle Besitzungen, Zinsen und Einkommen den Stifts-
frauen. Tatkraft bewies M. nicht nur in der Führung der Frauengemeinschaft, sondern auch
als Berichterstatterin der religiösen Lage in der Stadt Hall; sie stellte sich somit in den Dienst
der von ihrem Bruder Erzherzog Ferdinand vehement betriebenen Gegenreformation. An-
lässlich des Innsbrucker Stadtjubiläums von 1953 errichtete die Stadt Hall am Stiftsplatz ein
Denkmal für die Gründerin des Damenstiftes, das 1783 von Kaiser Joseph II. aufgelöst wurde.
L.: Pfaundler 1983, Rapp 1858, Schütte 1941, Schweyger 1867. Weiss 1996, Biographisch-bi-
bliographisches Kirchenlexikon: www.bautz.de
Magdalena; Hofmohrin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Mitglied im Hofstaat der Bianca Maria Sforza († 1510).
Laufbahn: M. war wohl der Taufname des Mohrenmädchens, das zum Zwecke der Unter-
haltung zum Frauenzimmer von Bianca Maria Sforza, der zweiten Frau Kaiser Maximili-
ans I. (1459 –1519), gehörte, die seit ihrer Hochzeit in Innsbruck (16. März 1594) bis zu
ihrem Tod am 31. Dezember 1510 hauptsächlich in dieser Stadt residierte. M. ist seit 1501
im Frauenzimmer bezeugt; gemeinhin, vermutlich ob ihrer dunklen Hautfarbe, wird sie
schlichtweg „die Mohrin“ genannt und in den Quellen oft zusammen mit dem (namenlo-
sen) Zwerg angeführt.
Erst im Jahr 1511 wird ihr Name genannt („Magdalena morin“). Anlässlich der Neuordnung
des Hofstaates nach dem Tod Biancas wurde sie mit fünf Gulden abgefertigt und der Frau des
ehemaligen Marstallers Kaspar Myssner zugewiesen; ab März 1511 sorgte der Hof durch die
Zahlung von monatlich bis zu 6 Gulden für ihren Unterhalt. Im Juli desselben Jahres wollte
sie Maximilian im Spital in Bozen oder anderswo in einem Kloster in Österreich unterbrin-
gen, doch dürfte sie in Innsbruck verblieben sein. Schließlich gehörte sie dem neuen Hofstaat
der Prinzessinnen Maria und Anna an, die nach der Wiener Doppelhochzeit (22. Juli 1515)
seit 1517 bis 1521 in Innsbruck residierten. Im Hofstaatsverzeichnis von 1518 wird M. wieder
angeführt. Sie sollte entlassen werden. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
L.: Gatt 1943, Hochrinner 1966, Weiss 2010
Ingrid Roitner
Magdalena von Montfort, geb. von Oettingen; Gräfin
Geb. um 1473
Gest. 22. 4. 1525
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Graf Ludwig von Oettingen († 1487) und Eva, Frei-
frau von Schwarzenberg († 1473); verheiratet mit Graf Ulrich VII. von Montfort († 1520)
Kinder: Wilhelm IX. von Montfort-Tettnang (geb. 1490, † 1509), Ursula (I) (geb. 1491, † als
Kind); Christina und ihre Zwillingsschwester unbekannten Namens (beide geb. und † 1492);
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika