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1930 aus. In der Pfarrkirche von Scheibbs befinden sich die Ölbilder „Pieta“ und „Taufe
Christi“. Sie schuf auch Illustrationen für die österreichische Schulbibel.
W.: „Engleins Erdenfahrt. Ein Märchen in Bild und Wort“ (1930)
L.: Heller 2008, www.onb.ac.at/ariadne/ Susanne Blumesberger
Malek Gerlinde, geb. Faber; Buchdruckerin und Verlegerin
Geb. Krems, NÖ, 3. 9. 1931
Herkunft, Verwandtschaften: G. M. stammt aus einer Buchdruckerfamilie; ihr Vater Dr.
Herbert Faber (1894 –1980; Jurist, Buchdrucker, Verleger) betrieb eine Druckerei in Krems,
die 1870 von Josef Kinzl gegründet worden war, zeitweise auch in Langenlois und Pöggstall
sowie bis 1971 in Wien. Die Mutter Fanny (geb. Bartenstein) war Hausfrau. Ihr Bruder
Herbert (geb. 1920) fiel 1944 an der Weichsel – ein Verlust, den G. M. nie überwunden hat,
die auf ein harmonisches Leben im Elternhaus zurückblickt. Die Schwester Lieselotte, verh.
Fonje, war Gesellschafterin der Hauptfirma in Krems.
LebenspartnerInnen, Kinder: Am 31. 7. 1954 schloss sie die Ehe mit dem Buchhändler,
Buchdrucker und Verlagsleiter Ludwig Malek (geb. 1929). Aus der Ehe stammen die Kinder
Herbert (geb. 1959) und Helmut (geb. 1963).
Freundschaften: Mit vielen BuchautorInnen bildeten sich Freundschaften heraus, wie z. B.
mit den Rechtsanwälten Dr. Eduard Kranner und Dr. Hans Krehan, mit dem Bezirkshaupt-
mann in Tulln Dr. Robicek-Rosar oder mit der Opernsängerin Christl Kern.
Ausbildungen: Nach dem Besuch der Handelsschule in Krems absolvierte G. M. eine drei-
jährige Lehrzeit in der Druckerei in Stein, ein Jahr Meisterklasse in der Graphischen Lehr-
und Versuchsanstalt Wien, wo sie am 26. 6. 1952 „gegautscht“ wurde, sowie eine fünfjährige
Ausbildung in einer Wiener Druckerei.
Laufbahn: G. M.s Bruder war elf Jahre älter als sie, als Drucker und Nachfolger in der Firma
voll ausgebildet. „Als die Todesnachricht einlangte, stand fest, daß ich in seine Fußstapfen
treten mußte“ (G. M.). Am 1. 10. 1957 trat sie in die väterliche Firma Josef Faber KG Krems
ein (Arbeitsbereich: Kalkulation, Kunden-, Mitarbeiter- und Lehrlingsbetreuung). 1969 über-
nahm sie die Geschäftsführung der Josef Faber KG. 1976 wurde ein neues Druck- und Ver-
lagsgebäude in der Wienerstraße eröffnet. 1980, nach dem Tod des Vaters, befand sich der Ver-
lag unter dem Konkurrenzdruck des Niederösterreichischen Pressehauses in St. Pölten in einer
schweren Krise; doch G. M. gründete 1981 die J. Faber Druck- und Verlags-Ges.m.b.H., de-
ren Hauptanteile bei der Gesellschaft zur Förderung der Regionalpresse in NÖ. lagen. An der
Aktion war Walter Zimper (damals Landesparteisekretär der ÖVP) beteiligt und die Firma
wurde in den sog. Rauchwarter-Skandal hineingezogen. 1984 wurden Verlag und Druckerei
vom Zeitungsverlag getrennt. Seit 1. 2. 1984 firmiert das Unternehmen unter der Bezeichnung
Malek Druck und Verlag. Gemeinsam mit ihrem Gatten Ludwig Malek war G. M. F. Ge-
schäftsführerin. Am 31. 12. 1989 beendete G. M. ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin; ihr Sohn
Herbert folgte ihr nach. Sie ging mit 1. 1. 1990 in Pension, ist jedoch weiterhin als Beraterin, in
der Buchhaltung und im Buchverlag tätig.
Qu.: Schriftl. Auskünfte von G. M.
L.: Durstmüller 1988 Edith Stumpf-Fischer