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Manzer Anna, geb. Friessnegg; Gegnerin des NS-Regimes
Geb. ?
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Vater: Ludwig Friessnegg (Frissnegg), Werkmeister in einer
Glasfabrik; Mutter: Anna.
Laufbahn: Versorgte gemeinsam mit ihren Eltern die ungarisch-jüdische Zwangsarbeiterin
Anna Malvina (Melvine) Deutsch mit Nahrung und versteckte die aus dem Zwangsarbeits-
lager der Fa. Siemens in Wien-Floridsdorf vor dem Todesmarsch nach Mauthausen Geflohe-
ne zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern im Keller ihres Hauses bis zur Befreiung.
Ausz.: Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ durch Yad Vashem, 1984.
L.: Gutman/Fraenkel/Borut 2005, Weinzierl 1985
Manziarly Constanze; Diätköchin
Geb. Innsbruck, Tirol, 14. 4. 1920
Gest. Berlin, Deutschland, 2. 5. 1945
Ausbildungen: Wollte eigentlich Lehrerin werden.
Laufbahn: Ab 13. 9. 1943 Diätköchin im Kurheim Zabel in Bischofswiesen, ab September
1944 Diätköchin Adolf Hitlers, wurde am 2. Mai 1945 von zwei russischen Soldaten in
Richtung eines U-Bahn-Schachts gezerrt, gilt als verschollen.
L.: Junge 2002
Marberg Lili; Schauspielerin
Geb. Grimma bei Leipzig, Deutschland, 9. 12. 1876 (9. 3. 1878)
Gest. Wien, 8. 4. 1962
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Lehrers.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Karl Hans Jaray (* 1872), Architekt.
Ausbildungen: Lernte am Konservatorium in Dresden Klavier und Englisch.
Laufbahn: Kammerschauspielerin. Ab 1907 am Deutschen Volkstheater, 1911–50 am Burg-
theater; spielte zunächst Gestalten F. Wedekinds, G. Hauptmanns und H. Ibsens, später
Königinnen und mütterliche Frauen, im Alter Rollen aus dem Charakterfach. In dem
Artikel „Wie ich Schauspielerin wurde“ leitet L. M. ihre Bewegründe wie folgt ein: „Ich
kann nicht anders sagen! Der König von Siam ist schuld daran“. L. M. nahm als Zigeunerin
am Gartenfest zu Ehren des Königs von Siam teil und tanzte sich in die Aufmerksam-
keit des kleinen Königs durch imposante Sprünge, energisches Tambourin-Spielen, sowie
mit einem besänftigenden Vers aus „Preciosa“. Die Schuld des Königs von Siam an ihrer
Schauspiel-Karriere ließe sich auch in M. L.s anders gelagerter Wertschätzung finden: die
vom König geschenkten großen Perlen tauschte sie gegen ein weißes Atlaskleid mit langer
Schleppe und ein schwarzes Samtkleid – in der Hoffnung im ersten Engagement Maria
Stuart zu spielen.
Ausz., Mitglsch.: Ehrenmitglied des Burgtheaters, Professorentitel.
W.: „Es war so komisch. Erinnerungen“ (1919)
L.: Czeike Bd. 4, 2004, Fischer 2003, Wedel 2010, Die Moderne Frau 1926 H.1 S. 2 ff., www.
aeiou.at
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika