Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Page - 2118 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 2118 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O

Image of the Page - 2118 -

Image of the Page - 2118 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O

Text of the Page - 2118 -

Margarethe | M 2117 Am 13. Oktober 1246 urkundete sie erstmals in Wien und bezeichnete sich klar als legitime Erbin (heres legitima). In Urkunden führte sie nie den Titel einer österreichischen Herzogin, sondern nannte sich stets römische bzw. ehemalige römische Königin Romanorum (quon- dam) regina, was ein Hinweis sein könnte, dass sich M. als Wahrerin der Interessen ihres Sohnes verstand. Ein Indiz dafür ist auch ein Fresko in der Westempore im Stephansdom in Wien, wo sich M. als gekrönte stehende Gestalt darstellen ließ, die der Gottesmutter ihren knienden Sohn empfiehlt (Abb.: Lanc 1983, Abb. 7, 8, 11 und 12). Bevor Kaiser Friedrich II. sich anschickte, den babenbergischen Ländern wieder einen eigenen Landesfürsten zu geben, um so den zerrütteten Verhältnissen in diesen Ländern Abhilfe zu schaffen, war er in Apulien am 13. Dezember 1250 gestorben. In seinem Testament hatte er verfügt, dass sein Enkel, M.s Sohn Friedrich, die babenbergischen Herzogtümer Österreich und Steiermark als Lehen von König Konrad erhalten sollte, dazu noch ein Legat von 10 000 Unzen Gold. Friedrich war jedoch im darauffolgenden Jahr verstorben, ohne sein Erbe je angetreten zu haben. Die teilweise recht scharfe Konkurrenz, in die sie um den Besitz der drei Länder Österreich, Steiermark und Krain mit ihrer Nichte Gertrud geraten war, entschied sie letztlich für sich. Den von päpstlicher Seite 1247 ins Spiel gebrachten Ehekandidaten Graf Hermann von Henneberg († 1290), gleichzeitig war auch ihr Keuschheitsgelübde aufgehoben worden, hat- te sie ausgeschlagen, dem Werben des 19-jährigen Přemysliden Ottokar II. gab sie nach, der somit seine seit 1251 vornehmlich auf Konsens der österreichischen Landherren beruhende Herrschaft zu legitimieren trachtete. Am 11. Februar 1252 fand die Hochzeit von M. und Ottokar in Hainburg statt. Bei ihrer Hochzeit hatte sie ihrem jungen Gemahl die Rechts- titel (privilegia terre) ihrer Herrschaft in Österreich übergeben. Innozenz IV. bestätigte am 6. Mai den rechtmäßigen Übergang Österreichs an M., den not- wendigen Ehedispens wegen zu naher Verwandtschaft stellte er im Juli des darauffolgenden Jahres nicht ohne politisches Kalkül aus, um so Ottokar auf seine Seite zu ziehen. Nun erst führte M. in ihren Urkunden zu ihren bisherigen Titel einer Romanorum (quondam) regina auch den einer ducissa Austrie et Stirie ac marchionissa Moravie. Ottokar urkundete in der Folge gelegentlich mit ihrer Zustimmung (consensu uxoris suae), ein Hinweis darauf, dass ihm die Legitimierung seiner Herrschaft mit M.s Hilfe sehr gelegen war. In diesen Kontext gehört wohl auch die Darstellung als Stifterpaar auf der Apsismalerei „Anbetung der Hei- ligen drei Könige“ in der Pantaleonskapelle im Karner von Mödling (Abb.: Huber 2007, 2, 111, Abb. 372, 117, Abb. 378). M.s feierlicher Einzug in Prag erfolgte am 11. Juli 1255. Der Ehe waren jedoch weder Glück noch Dauer beschieden. Sie blieb kinderlos, und Ottokar trug sich bald nach der Konsolidierung seiner Herrschaft mit Scheidungsplänen. Die 1256 erstmals erwähnte Absicht wurde 1261 verwirklicht, der auch die päpstliche Zustimmung schließlich nicht versagt blieb (20. April 1262). Neben der Kinderlosigkeit waren es auch die geistlichen Gelübde, die ins Treffen geführt wurden. Der Versuch der Legitimierung der Söhne Ottokars mit einer Dame aus der Umgebung M.s ließ sich nicht zufriedenstellend bewerkstelligen. Bereits eine Woche später, nachdem M. ihre Zustimmung zur Trennung gegeben und am 18. Oktober 1261 Prag verlassen hatte, fand die Hochzeit Ottokars mit Kunigunde von Černigov (†1285), der Enkelin König Bélas IV. von Ungarn (reg. 1235– 1270), in Preßburg statt. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie vorwiegend in der
back to the  book biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O"
biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
biografiA.