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Muchitsch | M 2313
Operette“ (1991), „Begegnung im Wort. Anthologie“ (1984)
L.: Binder/Ruiss 1995, Kürschner 2002, Ruiss 1995, Ruiss 1997, Videokassette „Edith Som-
mer“, hg. vom P. E. N.-Club Niederösterreich
Susanne Blumesberger
Muchitsch Cilli, geb. Moll; Widerstandskämpferin
Geb. Eisenerz, Stmk., 8. 3. 1923
Gest. Leoben, Stmk., 19. 5. 1997
C. M. wird als eines von drei Kindern des Ehepaars Moll am 8. März 1923 in Eisenerz ge-
boren. Sie wächst unter ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater kehrt schwerkriegsbeschädigt
mit amputiertem Oberschenkel aus dem Ersten Weltkrieg zurück, die Mutter verdient durch
Wäschewaschen ein wenig Geld. Eine weitere Ausbildung ist daher für C. M. unmöglich und
sie geht nach der Pflichtschule mit 14 Jahren in den Dienst. Innerhalb der Roten Falken poli-
tisch sozialisiert, tritt sie 1937 dem Kommunistischen Jugendverband bei, bei dem sie ihren
späteren Mann, Max Muchitsch kennen lernt, den sie im März 1942 heiratet. Als dieser ge-
meinsam mit anderen daran geht, in und um Leoben eine Partisanenorganisation aufzubauen,
die sich Österreichische Freiheitsfront (ÖFF) nennt, wirkt auch C. M. mit. Sie unternimmt
Kurierdienste und muss sich schließlich, als ihr Mann am 24. April 1944 untertauchen muss
und die Gestapo in der Folge auch nach ihr fahndet, ebenfalls in die Illegalität begeben. Da
sie jedoch den Strapazen des Waldes nicht gewachsen ist, nimmt sie Quartier bei Bekann-
ten. Im Zuge der großen Verhaftungswelle gegen die UnterstützerInnen der ÖFF wird sie
am 20. August 1944 durch die Gestapo verhaftet. Gemeinsam mit vielen anderen Frauen,
Unterstützerinnen der Partisanen in den Bezirken Leoben und Bruck an der Mur, wird sie
am 29. September ins KZ Ravensbrück deportiert. Von Ravensbrück wird sie drei Wochen
später zur Zwangsarbeit in das Außenlager des KZ Buchenwald nach Magdeburg überstellt,
wo sie im Mai 1945 von Amerikanern befreit wird. Im Juni 1945 macht sie sich mit anderen
Frauen gemeinsam auf den Heimweg nach Leoben, wo sie ihre Mutter und Schwester, die
aus dem KZ Ravensbrück zurückgekehrt sind, sowie ihren Mann wieder findet. Sie arbeitet
innerhalb der KPÖ mit, schreibt in den 50er Jahren erstmals ihre Erlebnisse nieder und tritt
neben ihrem Mann als Zeitzeugin auf. Am 19. Mai 1997 stirbt sie in Leoben.
Qu.: Interview vom 9. 3. 1988.
L.: Muchitsch 1985 Heimo Halbrainer
Mück Antonia, Antonie, „Tonschi“, geb. Posbichal, Pospichal; Sortiererin und
Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 4. 6. 1912
Gest. Wien, 10. 11. 1942
LebenspartnerInnen, Kinder: Tochter: Erika.
Laufbahn: Fabrikarbeiterin (Sortiererin); nach 1938 im Literaturapparat tätig, hat ca. 1 1/2 Jahre
lang während der NS-Zeit kommunistische Zeitschriften in Wien-Floridsdorf und Stadlau zur
Verbreitung gebracht. Wurde mit neun anderen Arbeitern (u. a. M. Schädler und A. Morth)
wegen Hochverrats angeklagt, alle bekamen die Todesstrafe. Verhaftet 17. 2. 1941, hingerichtet
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika