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Oldenburg | O 2417
Nachlass, der sich heute in verschiedenen Sammlungen und Museen, v. a. in Österreich und
Deutschland, befindet. Dieser wird allerdings großteils Rudolf Oldenburg zugeschrieben.
Nach ihrer Rückkehr aus Afrika im Jahr 1913 lebten die Oldenburgs in Wien in bescheide-
nen Verhältnissen, zuletzt in einer Art Büro oder Magazin, bestehend aus zwei fensterlosen
Räumen, in der Praterstraße 13 im 2. Wiener Gemeindebezirk. Hier mussten sie auch die
zahlreichen Kisten mit ihren Sammlungen lagern, sofern sich diese nicht als Leihgabe in ei-
nem Museum befanden. H. O. starb im Juni 1922 nur 54-jährig an den Folgen einer Mala-
riaerkrankung, Rudolf Oldenburg, der stets bemüht war, die Leistungen seiner Frau an den
gemeinsamen Forschungen zu dokumentieren, veröffentlichte nach ihrem Tod einige Artikel
über Kamerun aus ihrem Nachlass. 1924 zeigte die ethnographische Abteilung des Naturhis-
torischen Museums in Wien eine Sonderausstellung der afrikanischen Sammlungen von Ru-
dolf und H. Oldenburg 1940 wurden in der Sonderausstellung „Ostmarkdeutsche als Forscher
und Sammler in unseren Kolonien“ Teile der ethnographischen und zoologischen Sammlung
des Ehepaares, darunter Säugetiere sowie einige seltene Vogelbälge, ebenso anthropologische
Objekte sowie von ihnen angefertigte Gipsmasken mit Haartracht von Bamum-Frauen aus
Kamerun gezeigt.
Die ethnographischen Sammlungen aus Westafrika befinden sich heute im Weltmuseum in
Wien, angekauft in den Jahren 1923 (ca. 200 Objekte aus Französisch-Guinea) und 1929
(ca. 640 Objekte aus Kamerun) bzw. übernommen nach dem Tod von Rudolf Oldenburg
1933 (ca. 170 Objekte). Diese vollständige Sammlung aus dem Kameruner Grasland des
Ehepaares Oldenburg aus den Jahren 1907 bis 1913 stellt einen wichtigen Teil des Muse-
ums-Bestandes dar. Von besonderer Bedeutung ist hier jedoch die umfangreiche Fotodoku-
mentation samt Negativen mit über 900 Motiven. Die anthropologische Sammlung befin-
det sich heute im Naturhistorischen Museum in Wien bzw. am Institut für Anthropologie
der Universität Wien, die zoologischen Sammlungen in den verschiedenen Abteilungen des
Naturhistorischen Museums, wie etwa hundert Objekte in der Säugetiersammlung, etwa
vierzig Bälge sowie dreißig aufgestellte afrikanische Vögel in der Vogelsammlung.
Qu.: Diözesanarchiv St. Pölten, Manker Altmatriken, Taufbücher, Trauungsbücher. Evange-
lisches Pfarramt A. B. Wien Innere Stadt, Matriken. Naturhistorisches Museum Wien, An-
thropologische Abteilung, Abguss-Sammlung, Vogelsammlung, Fotoarchiv, Sammelobjekte.
Weltmuseum Wien (früher Museum für Völkerkunde), Schriftarchiv und Fotosammlung,
Sammelobjekte. WStLa, MA 8, Meldedaten, Verlassenschaftsabhandlungen.
W.: „Kamerun. Ein verlorener deutscher Kolonialbesitz. I. Duala. Aus dem Nachlass Helene
Oldenburgs. In: Österreichische Illustrierte Zeitung, Jg. 32, 1922, Heft 6, S. 13–15“. „Kame-
run. Ein verlorener deutscher Kolonialbesitz. II. Bamum. Aus dem Nachlass Helene Olden-
burgs. In: Österreichische Illustrierte Zeitung, Jg. 32, 1922, Heft 11, S. 11“, „Kamerun. Ein
verlorener deutscher Kolonialbesitz. II. Bamum (Fortsetzung). Aus dem Nachlass Helene
Oldenburgs. In: Österreichische Illustrierte Zeitung, Jg. 32, 1922, Heft 12, S. 12“
L.: Die Sammlungen des Museums für Völkerkunde in Wien 1978, Ein österreichischer
Afrikaforscher 1924, Geary/Ndam Njoya 1985, Habinger 2009, Jebinger 2012, Lang 1925,
Marschalek 1949, Pietschmann 1940, Reischek 1924, Weninger 1932, Wernhart 1978
Gabriele Habinger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika