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Hofübergabe 1987 wurde das Zusammenleben mit ihm jedoch immer schwieriger, bis sie
im Tal, am Ortsrand von Filzmoos eine eigene Wohnung nahm. Ab 1990 bestritt sie mehr
als 300 Lesungen. Noch mit 88 Jahren unternahm sie Ski- und Bergtouren. 1998 wurde
ein Film über ihr Leben gedreht. Zum Schreiben ihrer Lebensgeschichte kam sie durch
Prof. Michael Mitterauer, der sich im Rahmen der Dokumentation lebensgeschichtlicher
Aufzeichnungen am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien
das Ziel gesetzt hatte, schriftliche Lebenserinnerungen als sozialgeschichtliche Quellen zu
sammeln und wissenschaftlich auszuwerten. Auf B. P. wurde man aufmerksam, als sie nach
einem Aufruf in einer Radiosendung des „Familienmagazins“ im März 1985, als es um das
Thema Schule früher und heute ging, spontan Michael Mitterauer anrief. Dieser fühlte sich
von der ehemaligen Bergbäuerin besonders angesprochen, da er während der Kriegsjahre
ebenfalls in Filzmoos gelebt hatte. Daraus entwickelte sich ein enger Kontakt, in dessen
Folge auch Dr. Elizabeth T. Spira für den Film „Keine Zeit für Zärtlichkeit“ mit B. P. Kon-
takt aufnahm. Ihre Schulerlebnisse erschienen 1985 als Band 7 in der Reihe „Damit es nicht
verlorengeht …“. Auch für das von Prof. Michael Mitterauer durchgeführte Projekt „Als
das Licht kam“ (zum Thema Elektrifizierung) wurde wieder auf die Erlebnisse von B. P. zu-
rückgegriffen. Sepp Forcher lud sie in die Fernsehsendung „Klingendes Österreich“ ein und
ermöglichte ihr mit 80 Jahren eine Besteigung der Bischofsmütze. Durch die zahlreichen
Aktivitäten in der Öffentlichkeit wurde B. P. immer selbstbewusster und hatte schließlich
die Kraft, ihr Leben neu zu ordnen.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Hartes Brot. Aus dem Leben einer Bergbäuerin“ (1993), „Steiler Hang“ (1993, hg. von
Georg Hellmich), „Durch die Berge. Meine Lebenswelt“ (1994, hg. von Georg Hellmich),
„Steiler Hang. Mein neues Leben“ (1998, hg. von Therese Weber)
Beitrag in: „Tesar, Eva (Hg.): Hände auf die Bank. Erinnerungen an den Schulalltag. Damit
es nicht verlorengeht, Band 7“ (1985), „Arnold, Viktoria: Als das Licht kam“ (1986)
L.: ÖBL (unpubl.), Ruiss 1995, http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Barbara_Passrug-
ger, www.cffilmproduktion.de/html/gipfel.htm am 12. 12. 2002
Susanne Blumesberger
Passweg Sabine, geb. Gottesmann; Verbandsfunktionärin
Geb. Sambor, Galizien (Sambir, Ukraine), 8. 7. 1886
Gest. New York City, New York, USA, 16. 12. 1960
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Israel Gottesmann († 1927), Hebräisch-Lehrer; Mutter:
Deborah, geb. Dukatenzähler († 1947), 1938 Emigration nach Palästina; Geschwister: Leon
(† 1950), Bronia Melzer († 1947), Anna Hochmann († 1951), June Gordon († 1962), Berta
Waldmann († 1968), Helen Armer († 1964).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1906 Heirat mit Joseph Schlomo (Salomon) Passweg
(1877–1936), Jeschiwah-Ausbildung, Uhrmacher und Juwelier. Kinder: Benzion Theodor
(1906 –1965), Schuhfabrikant; Sonia Spiegel (* 1908), Friederike Langermann-Frank (* 1910).
Ausbildungen: Handelsschule in Galizien; Studium am City College of New York.
Laufbahn: Bis 1938 Präsidentin der Women’s International Zionist Organisation (WIZO)
und Mitglied des zionistischen Landeskomitees für Österreich in Wien; 1938 Emigration
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika