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ton, USA, 1. Wiener Zimmerausstellung „Die kleine Traurigkeit“, Einladung zu internatio-
nalen Graphikausstellungen; 1956 Galerie Wolfrum im Palais Lobkowitz, Wien, Kontakt
mit der deutschen Expressionistengruppe „Zentrum“, Ausstellung „Internationale Graphik
aus 18 Ländern“; 1958 Ausstellung Galerie André Weit, Paris, Teilnahme an der Graphik-
triennale Greuchen, Schweiz; ab 1958 permanent in Paris mit großformatigen Graphiken;
1959 Ausstellung Galerie Willy Verkauf, Wien, Ausstellung „Zeitgenössische Graphik der
Gegenwart“, Galerie Riehentor, Basel, Galerie Guiot, Paris, Internationale Graphikausstel-
lung Johannesburg; 1960 Beginn mit der Arbeit an dem Blockbuch „Erbarmet Euch der
Frauen“, bis 1961 darin 200 Pinselzeichnungen, seit 30 Jahren das erste rein graphische
erzählende Bilderwerk; 1962 Ausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle.
Werke u. a. im Besitz von: Graphische Sammlung des Louvre Paris, Österreichische Galerie
des 20. Jahrhunderts Wien-Belvedere, Graphische Sammlung der Albertina Wien, Kupfer-
stichkabinett Wien, Museum of Art Philadelphia, Kunstmuseum Düsseldorf, E. C. Johnson
Collections Boston
L.: BLÖF, Prominenz der Republik Österreich 1962, Weinzierl 1975
Proft Gabriele, geb. Gabriela Franziska Jirsa; Schneiderin und Nationalrätin
Geb. Troppau/Österr.-Schlesien (Opava, Tschechien), 20. 2. 1879
Gest. Bad Ischl, OÖ, 6. 4. 1971
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Schuhmacher; G. P. versorgte nach dem frühen Tod der
Mutter († 1892) ihre drei Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. 1899 Heirat mit Karl Anton Proft, Metallarbeiter, 1916
Scheidung; Sohn: Karl Johann (* 1899 – † kurz nach der Geburt); Tochter: Hermine (Min-
na), verh. Tuna, (1900 –1968). 2. Lebensgefährte: Paul Richter (* 1877), Trennung im De-
zember 1934.
Ausbildungen: Übungsschule, Volksschule, zwei Klassen Bürgerschule.
Laufbahn: Hilfsarbeiterin in einer Weißwäscherei, später Heimarbeiterin und Dienst-
mädchen. Seit 1896 Mitglied der SDAP und des Arbeiterbildungsvereins „Apollo“. Seit
1902 Kassierin der Gewerkschaft der Heimarbeiterinnen, 1906 Besuch der Arbeiterschule,
eines Redekurses und eines Bürokurses. Ab 1908 Sekretärin des sozialistischen Frauen-
reichskomitees und damit dritte Berufspolitikerin der Sozialdemokratie. Zentralsekretärin
der SDP Frauenorganisation, 1907–32 als Delegierte der Frauenorganisation Wien 16 bei
allen Parteitagen, häufige Diskutantin; ab 1910 Mitglied der sozialistischen Fraueninternatio-
nale, seit 1911 Mitglied des Parteivorstandes; Unterricht in den sozialdemokratischen Frauen-
Schulen, wo Frauen das für politische Funktionen nötige Wissen vermittelt werden sollte;
Obmann-Stellvertreterin in dem im März 1916 von Friedrich Adler reaktivierten Verein
der Parteischüler „Karl Marx“, 1918 Gemeinderatsmitglied von Wien, 1919 –1920 Mitglied
der Konstituierenden Nationalversammlung SDP, 1920 –1934 Abgeordnete zum Nationalrat.
Nach den Februarkämpfen 1934 mehrere Monate inhaftiert. Illegale Tätigkeit im Rahmen
der Revolutionären Sozialisten. G. P. wurde am 15. 8. 1944 im Zuge einer Verhaftungsak-
tion gegen polizeibekannte politische Gegner festgenommen und am 15. 9. 1944 wieder aus
der Haft entlassen. Im Jänner 1945 wurde sie neuerlich verhaftet und in der Folge in das
Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf (NÖ) überstellt. Ab 1945 Mitglied des Frauen-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika