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Rettich-Pirk2696
Rettich-Pirk Sarolta von, geb. Karoline Krippel; verh. Rettich von Wildenhorst; Sängerin
und Schauspielerin
Geb. Wien, 13. 6. 1863
Gest. Wien, 18. 2. 1948
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Beamter.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1886 Heirat mit B. R. v. Wildenhorst, Ministerialbeamter.
Ausbildungen: Ausbildung am Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde,
Gesang bei Dustmann-Meyer, Klavier bei Ramesch.
Laufbahn: S. R.-P. debütierte nach ihrer Ausbildung 1884 unter dem Namen Sarolta Pirk an
der Wiener Hofoper als Marie in Lortzings „Zar und Zimmermann“. 1885–97 am deutschen
Landestheater in Prag hatte sie im Soubretten- und jugendlich-dramatischen Fach, aber auch
in der Operette und im Schauspiel große Erfolge. Nach Gastspiel- und Konzertreisen wurde
sie 1898 von Müller (-Guttenbrunn) an das neuerrichtete Kaiserjubiläums-Stadttheater in
Wien verpflichtet, wo sie besonders im Volksstück und in der Posse durch ihre komische Be-
gabung Erfolg hatte. Nach einem Engagement als Operettensängerin am Theater a. d. Wien
(1902 – 07) und weiteren Gastspielreisen wirkte sie ab 1909 als Gesangspädagogin in Wien.
Hauptrollen: Cherubin (W. A. Mozart, Die Hochzeit des Figaro), Zerline (ders., Don Gio-
vanni), Pamina (ders., Die Zauberflöte), Ännchen (C. M. v. Weber, Der Freischütz), Adele
(J. Strauss, Die Fledermaus), Rosa (F. Raimund, Der Verschwender).
L.: Altmann 1936, Eisenberg 1903, Flüggen 1892, Kosch 1953, Müller 1929, ÖBL
Reuss-Belce Luise, geb. Baumann; Sängerin und Regisseurin
Geb. Wien, 24. 10. 1862
Gest. Aichach, Deutschland, 5. 3. 1945 (vermutl.)
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Gustav Baumann, Kaufmann; Mutter: Therese.
Ausbildungen: Unterricht bei Josef Gänsbacher.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1885 Heirat mit Eduard Reuss (1851–1911), Musikschrift-
steller, Musikpädagoge und Kapellmeister. Sohn: Wilhelm Franz Reuss.
Ausbildungen: Gesangsstudium in Wien bei J. Gänsbacher, in Karlsruhe bei F. Plank.
Laufbahn: L. R.-B. debütierte unter dem Pseudonym Belce 1881 als Elsa in Wagners
„Lohen grin“ am Hoftheater Karlsruhe, an dem sie in Wagnerrollen, aber u. a. auch als Kas-
sandra in der ersten Gesamtaufführung von Berlioz „Die Trojaner“ (1890) und als erste
Interpretin der Titelrolle in Schillings Oper „Ingwelde“ (1894) besonders hervortrat. Gast-
spiele als Sieglinde bzw. Fricka in Wagners „Der Ring des Nibelungen“ führten sie 1893
bzw. 1900 an die Londoner Covent Garden Opera. 1897–1901 war L. R.-B. am Hoftheater
Wiesbaden engagiert, 1901– 03 Mitglied der New Yorker Metropolitan Opera. Ab 1912
lebte sie in Berlin und gab noch bis 1916 Gastspiele und Konzerte. 1896 –1912 ständiges
Mitglied des Bayreuther Festspielensembles, 1908 –33 dramaturgische Assistentin; wirkte
auch als Regisseurin, u. a. 1913 in Nürnberg und ab 1916 in Berlin. Nach ihrer Bühnenlauf-
bahn war sie als Gesangslehrerin tätig. Zuletzt lebte sie in Dresden, floh vor den Bomben-
angriffen und wurde tot in einem Eisenbahnwaggon gefunden.
L. R.-B. trug wesentlich zur Entwicklung und Bewahrung des Bayreuther Wagnerstils bei.
Besonders berühmt wurde sie durch ihre Gestaltung der Rolle der Fricka (1899 –1912).
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika