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Ausbildungen: Malereistudium an der Moskauer Kunstschule. In Wien genoss sie eine pri-
vate Ausbildung zur Bildhauerin bei Edmund v. Hellmer. Trat mit 16 Jahren in die Akade-
mie ein.
Laufbahn: 1906 wurde ihr das Atelier vom Fürsten Liechtenstein in einem Nebengebäude
des Sommerpalais zur Verfügung gestellt. 1938 übernimmt die SS das Atelier. Sie erhält
Berufsverbot und flüchtet 1942 in die Schweiz. 1947 wird sie in Lugano ansässig. Wurde
besonders als Porträtkünstlerin bekannt.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied der Malerinnengruppe „Acht Künstlerinnen“. Monumentale
Gruppe „Die Unbesiegbaren“ (Wien 16, Kongreßplatz). Auf der Weltausstellung 1900
wurde ihr der Titel Officier de l’academie verliehen. Sie erhielt auch die Große Goldene
Karl Ludwig Medaille.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Zahlreiche Monumentalwerke, z. B. Eva, Hexe, Marie Tochitsch, Somnambule (jetzt
WIG-Gelände) und Porträtarbeiten. Die Sprache des Steines.
L.: Bruegger 1999, Die Frau im Korsett 1984, Keckeis/Olschak 1953/54, Morgenstern 2009,
Thieme-Becker, Zeman 2002
Riesel Elise, geb. Grün; Eliza Genrichovna Rizel; Germanistin und Stilforscherin
Geb. Wien, 12. 10. 1906
Gest. Moskau, UdSSR, 28. 9. 1989
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Heinrich Grün, Referent im städt. Gesundheitswesen;
Mutter: Mathilde, geb. Goldstein, Pianistin und Musikpädagogin. Mutter und Schwester
emigrierten nach New York.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1928 (od. 1932) Heirat mit Ing. Josef Riesel (* 1901), Berg-
bauingenieur, 1919–29 SPÖ-Mitglied. Einreise in die SU im Dez. 1931.
Ausbildungen: 1925 –1930 Studium der Germanistik an der Universität Wien, Diss. 1929,
1925–1927 pädagogische Hochschulkurse, 1931/32 Volksschul- und Hauptschullehrerprü-
fung.
Laufbahn: Sie arbeitete bereits vor Beendigung ihrer Ausbildung als Lehrerin an einer Wie-
ner Volksschule. Ab 1930 war sie an einem Gymnasium tätig. Nach ihrer Teilnahme an den
Februarereignissen 1934 wurde sie gekündigt und emigrierte in die Sowjetunion, wo sich ihr
Ehemann, Ing. Josef Riesel (* 1901), bereits seit 1931 als Spezialist aufhielt. Als politische
Emigrantin erhielt sie diverse politische und soziale Vergünstigungen. 1934 –35 war sie als
Lehrerin an der deutschen Liebknecht-Mittelschule in Moskau tätig. Aus ideologischen
Gründen wurde ihr nur die Betreuung der SchülerInnen der Mittelschule anvertraut, was
E. R. jedoch ohne Ressentiment hinnahm. 1935–36 im Volkskommissariat für Bildung, 1936
als Fremdsprachenreferentin bei der Leitung der Mittelschule tätig. 1938 – 41 war sie Do-
zentin am Institut für Literatur, Kunst und Geschichte, nachdem sie eine weitere Diss. über
„Das neulateinische protestantische Drama im 16. Jahrhundert“ verfasst hatte. 1936 erhielt
das Ehepaar R. die sowjetische Staatsbürgerschaft.
Während des Krieges (1941–1943) wurde E. R. nach Jekaterinenburg evakuiert, wo sie den
Lehrstuhl für Germanistik an der dortigen Pädagogischen Hochschule inne hatte. 1942
wirkte sie außerdem als Pädagogin in Swerdlowsk, sodann als Dozentin und stellvertretende
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika