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Anna Barbara, geboren bzw. getauft am 22. 10. 1780, Taufpaten waren wiederum Johann Mi-
chael Mennel und Anna Schoch, gestorben am 2. 8. 1781 als infans puella. Da beide Kinder
in kurzem Abstand nacheinander gestorben sind, litten sie wohl beide an derselben Krank-
heit, mit der sie sich gegenseitig angesteckt haben. Gestorben ist auch ihr jüngster Sohn, ein
Nachzügler Johann Konrad, geboren bzw. getauft am 1. 6. 1792, Taufpaten waren der Bauer
Johann Martin Brunold und Maria Schwärzler, gestorben am 27. 7. 1792 im Haus Glatz Nr. 6.
Unter den sechs die Mutter überlebenden Kindern ist an erster Stelle ihr ältester Sohn zu
nennen, der schon mehrfach erwähnte Landarzt Josef Anton Schoch, geboren bzw. getauft
am 23. 1. 1782, Taufpaten waren Johann Michael Mennel und Maria Schwärzler, gestorben
am 13. 12. 1860 im Alter von 79 Jahren. Während des Aufstandes war er in Freiburg ab-
wesend, stand aber in regelmäßigem Briefkontakt mit seiner Mutter. In einem Brief vom
Februar 1807 habe er dazu aufgefordert, sich der Herrschaft von Bayern zu entziehen, weil
die Franzosen bald besiegt würden. Die Mutter bestritt diesen Inhalt, der Brief müsse aber
noch auf dem Gesims der Wohnstube liegen.
Josef Anton hatte an der Universität Freiburg i. Br. Chirurgie studiert, besuchte 1810/11 die
Landärztliche Schule in München, wo man ihm wegen der Beteiligung der Familie, also
nicht nur der Mutter, sondern auch der vier Schochischen Töchter, am Weibertumult von
1807 ein Stipendium verweigerte. Er promovierte in München 1813 (Zirker, Wundärzte,
S. 165) und ließ sich als Landarzt (Wundarzt, Chirurg) in seinem Elternhaus in Krumbach
Glatz Nr. 6 nieder, wo er seit 1817 nachweisbar seine Praxis ausübte. Aus einem vorehelichen
Verhältnis mit einer Magdalena Nenning wurde ihm am 14. 8. 1815 in der Parzelle Zwing in
Krumbach eine uneheliche Tochter Elisabetha geboren. Obwohl diese eigentlich nach ihrer
Mutter Elisabetha Nenning hätte heißen müssen, wurde sie unter dem Namen ihres Vaters
als Elisabetha vulgo Schoch, filia illegitima Chirurgi Schoch, bekannt. Sie starb am 10. 11. 1840
als Vagantin übel beleumundet als meretrix infamis publica et vaga im Wochenbett im Alter
von 25 Jahren, nachdem sie am Tag zuvor eine illegitime Tochter Maria Genofeva, gestorben
am 25. 12. 1912, zur Welt gebracht hatte.
Der Landarzt Josef Anton Schoch heiratete in der Folge noch zweimal in Krumbach Glatz
Nr. 6, in erster Ehe Maria Barbara Kleiner, geboren 1789 in Lingenau (?), gestorben am
26. 9. 1829. Mit ihr hatte er acht Kinder, von denen die meisten im kindlichen Alter ge-
storben sind: Magdalena (* 1818), Anna Maria Ursula Wilhelmine (* 1820, † 1821), Johann
Anton (* 1821, † 1821), Gebhard (* 1821, † 1821), Maria Ursula Wilhelmine (* 1822, † 1845),
Josef Anton (* 1824), Katharina (* 1825, † 1825) und Katharina (* 1826, † 1826). In zweiter
Ehe, die kinderlos blieb, heiratete Josef Anton Schoch am 30. 1. 1831 Anna Maria Schwärz-
ler, geboren am 6. 6. 1805 in Langenegg.
Bereits am 30. 6. 1807, als bei der Konskription in Krumbach der Tumult losbrach, waren die
vier Schochischen Töchter durch besondere Aggressivität aufgefallen. Die Untersuchungs-
kommission ging davon aus, Sch. habe sich im Weibertrupp mit ihren vier Töchtern vorzüglich
thätig ausgezeichnet. Genannt werden Maria Anna, Anna Barbara, Katharina und Elisabetha;
ihre Mutter war zu dieser Zeit noch nicht beteiligt.
Maria Anna, geboren bzw. getauft am 25. 7. 1783 in Krumbach, Taufpaten waren der Ma-
ler Johann Michael Mennel und die Bäurin Maria Schwärzler, gestorben? Beteiligt am
30. 6. 1807 in Krumbach sowie am Marsch auf Bezau vom 2. 7. 1807.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika