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im Büro der Technisch-Gewerblichen Bundeslehranstalt. Mit einem ungarischen Presse-
ausweis ausgestattet schrieb und übersetzte sie für ungarische Zeitschriften Wiener Kultur-
berichte. 1932–1938 als einzige Frau Kulturredakteurin der „Wiener Zeitung“, erhielt 1938
aus politischen Gründen Schreibverbot. War im Untergrund und Widerstand aktiv. 1943
wurde sie auf Grund ihres Kunstgeschichtestudiums dienstverpflichtet, bei einem „Ber-
gungstrupp“ des Wiener Denkmalamtes mitzuarbeiten. Zahlreiche Kunstschätze konnten
so gerettet werden. 1945–1949 war sie Kunstreferentin des Kulturamtes der Stadt Wien,
arbeitete als Erwachsenenbildnerin und Übersetzerin und begann erneut literarisch zu ar-
beiten. Außerdem war sie ständige Mitarbeiterin im „Neuen Österreich“. Ab 1950 widmete
sie sich der Volksbildung und baute im 2. Bezirk ein Volksbildungswerk auf, veranstaltete
Lesungen und unternahm mit Jugendlichen Kulturfahrten. Sie arbeitete für den Rundfunk,
hielt Dichterlesungen und Vorträge und wurde auch oft als Dolmetscherin eingesetzt. Ab
1959 betreute sie den Nachlass Rudolf Kassners, 1962 wurde sie Geschäftsführerin der
neu gegründeten Gesellschaft. Durch sie konnte das Gesamtwerk dieses Philosophen und
Schriftstellers 1992 in zehn Bänden veröffentlicht werden. 1964 wurde sie Poetic Assistant
an der Universität Freiburg. 1974 wurde sie aus Krankheitsgründen pensioniert. Sie war
jedoch weiterhin literarisch tätig. Ihr letztes Lebensjahr verbrachte sie in einem Heim.
Ausz., Mitglsch.: 1954 Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur; 1956 För-
derungspreis der Stadt Wien für Literatur; 1963 Förderungspreis für Literatur des Theo-
dor-Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst; 1970 Professoren-
titel; 1984 Preis des Literaturwettbewerbs des Adolf-Schärf-Fonds zur Förderung von
Wissenschaft und Kunst der Zentralsparkasse Wien; 1990 Großes Silbernes Ehrenzeichen
der Republik Österreich; Mitglied der IG Autoren, des Österreichischen P. E. N.-Clubs und
des Podium-Literaturkreises Schloss Neulengbach; Sie initiierte 1962 die Gründung der
Rudolf-Kassner-Gesellschaft.
Qu.: Nachlass H. St. Wienbibliothek, Handschriftensammlung.
W.: „Schaukelpferd. Gedichte“ (1933), „Flori und die Weltflieger. Ein bunter und lustig
bebilderter Roman für Buben und Mädels“ (1933), „Blaue Donau ade“ (1936), „Honoria“
(1943), „Söhne der Freiheit“ (1954), „Licht für Ninive“ (1956), „Der Feenrufer“ (1958),
„Welt als Versuch“, (1978), „Rudolf Kassner: ein Denker Österreichs“ (1964)
L.: Fischer 1997, Giebisch/Pichler/Vancsa 1948, Internationales Institut für Jugendliteratur
und Leseforschung 1999, Keckeis/Olschak 1953/54, Kindermann 1954, Killy 1988–1992,
Ruiss 1995, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Stock 1995, Who is Who
1995, http://www.podiumliteratur.at/
Staud Johanna; Unternehmerin
Geb. 17. 1. 1923
LebenspartnerInnen, Kinder: Sohn: Hans Staud.
Laufbahn: J. St. wuchs bei Puch bei Weiz auf, arbeitete im Obst- und Gemüsehandel, folgte
1947 ihrem Mann, einem Ottakringer Händler, nach Wien. Leistete Pionierarbeit in der
Verarbeitung von Obst und Gemüse und war eine der ersten, die frisch gepresste Fruchtsäfte
zum Kauf anbot. Bis zu ihrem 81. Lebensjahr führte sie das Geschäft am Yppenplatz.
L.: Sweeny 2013
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika