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war auch eines der umliegenden Ehrengräber für sie bestimmt, denn man wollte an der Seite
des Heiligen begraben werden und mit ihm auferstehen. Kein Zufall auch, dass die beiden
Namen in jener Reihe der Quadrate stehen, deren Symbolik sich auf die Taufe und das
Altarsakrament bezieht: ein Bekenntnis zum christlichen Glauben in den unruhigen Zeiten
des zerfallenden römischen Reiches. (Teurnia wurde 610 von den Slawen endgültig zerstört).
U. ist die Gattin eines der letzten römischen Statthalter von Binnen-Noricum. Beide Stif-
ternamen sind vom lat. Wort ursus (= Bär) abgeleitet. Solche Namen sind in dieser Ge-
gend häufig belegt, gewöhnlich allerdings verbunden mit weiteren Angaben zur Person, z. B.
„Sohn/Tochter des …“. Solche Informationen fehlen in dieser Inschrift. Deshalb und weil
der Gleichklang des Männer- und Frauennamens auffällt, hat man vermutet, es handle sich
um symbolische Namen, um eine Art Titel. Beweisen lässt sich das nicht. Ebenso wenig
kann über die Stammeszugehörigkeit ausgesagt werden: ob die Stifter des Mosaiks Roma-
nen oder vielleicht sogar Germanen waren, bleibt offen.
Sicher ist dagegen, dass der damals mächtigste Mann der Provinz seine Ehefrau so hoch
schätzte, dass er sie in die Stiftungsinschrift einbezog.
L.: Glaser 1992, Pillinger 1989, Wolfram 1995
Erna Handschur
Ursuleac Viorica; Sängerin
Geb. Czernowitz, Bukowina (Tscherniwzi, Ukraine), 26. 3. 1893
Gest. Ehrwald, Tirol, 22. 10. 1985
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines griechisch-orthodoxen Pfarrers.
LebenspartnerInnen, Kinder: In zweiter Ehe mit dem Intendanten Clemens Krauss verhei-
ratet, der als Dirigent zahlreiche ihrer Auftritte leitete.
Ausbildungen: Studierte von 1917 bis 1922 an der Musikakademie Wien bei Filip Forstén
und anschließend in Berlin bei Lilli Lehmann.
Laufbahn: 1922 debütierte sie in Agram. Wechselte 1923 an die Oper von Czernowitz, 1924
an die Volksoper Wien und 1926 an die Frankfurter Oper, deren Chef Clemens Krauss
sie heiratete. Kammersängerin (dramatischer Sopran). 1930 –34 Mitglied der Wiener
Staatsoper; 1937–45 bei den Salzburger Festspielen, nach 1945 in Gastrollen an der Wiener
Staatsoper. R.-Strauss-Interpretin. 1954, nach dem Tod ihres Mannes, beendete sie ihre
Karriere. Ab 1959 wirkte sie als Lehrkraft am Salzburger Mozarteum. Ihre letzten dreißig
Lebensjahre verbrachte sie in ihrem Haus in Ehrwald/Tirol.
Ausz.: 1933 wurde sie zur österreichischen, 1934 zur preußischen Kammersängerin ernannt.
Am 30. August 2006 wurde in Czernowitz (heute Ukraine) am Geburtshaus von V. U., in
dem sie auch ihre Jugend verbracht hatte, eine Gedenktafel eingeweiht.
L.: Czeike Bd. 5, 2004, Schlötterer 1986, Wikipedia, www.aeiou.at
Üxküll-Gyllenband Alexandrine; Krankenschwester und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Wien, 30. 6. 1873
Gest. Grünwald b. München, Bayern, Deutschland, 25. 5. 1963
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Alfred Richard August Graf Üxküll-Gyllenband (1838–
1877), Offizier der k. u. k.-Armee; Mutter: Valerie Gräfin Hohenthal (1841–1878), drei
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika