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Laufbahn: Durch die Freundschaft mit Hansi Eibensteiner gelangte die damals etwa 15-jäh-
rige J. V. zum Kommunistischen Jugendverband (KJV). Rückblickend betrachtet meinte sie,
dass es vor allem die erfahrene Armut in der Kindheit und Jugend gewesen war, die sie
zum politischen Engagement bewog. Ihre Widerstandstätigkeit beschrieb J. V. als eine Un-
umgänglichkeit. Sie trat 1937 dem KJV bei und war als Bezirksleiterin für den 3. Bezirk
tätig. Sie war an der Verteilung und Herstellung illegaler Druckwerke der KPÖ beteiligt.
1939 wurde sie verhaftet und am 9. 7. 1941 zu vier Jahren Zuchthaus wegen „Vorbereitung
zum Hochverrat“ verurteilt. Im Juni 1944 wurde J. V. über Wien und Prag ins Konzentra-
tionslager Ravensbrück überstellt. Durch die Bekanntschaft zu Mitgliedern der illegalen
politischen Organisation kam J. V. schließlich auf Block 3 und kurze Zeit später wurde sie
zur Arbeit im Konstruktionsbüro von Siemens & Halske zugeteilt. Bei der „Evakuierung“
von Ravensbrück gelang ihr mit ihren Freundinnen Betty Wenz und Hansi Eibensteiner die
Flucht. Der Heimweg nach Wien gestaltete sich abenteuerlich, sie verloren Hansi Eiben-
steiner, den Großteil der Strecke legten sie zu Fuß zurück. Gleich nach der Rückkehr nahm
J. V. die politische Arbeit innerhalb der KPÖ wieder auf, sie betreute das Obdachlosenheim
im vierten Wiener Bezirk und errichtete einen Kindergarten. Mit der Geburt ihrer Tochter
1957 zog sich J. V. von der politischen Betätigung zurück, blieb aber bis ins hohe Alter Mit-
glied der Kommunistischen Partei und der Lagergemeinschaft Ravensbrück. Ihrer Tätigkeit
als Kindergärtnerin ging sie bis zum 60. Geburtstag nach.
Qu.: Datenbank OLG, DÖW.
L.: Baier 1987, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, www.ravensbrück.at
Vogl Mizzi, Marie; Textilkünstlerin und Schmuckdesignerin
Geb. Wien, 12. 3. 1892
Gest. ?
Ausbildungen: Nach dem Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt studierte sie
ab 1908 an der Kunstgewerbeschule bei J. Hoffmann.
Laufbahn: Ausstellungen: Dessin-Ausstellung (1910), Winterausstellungen des Museums
für Kunst und Industrie (1910/11, 1911/12). M. V. fertigte Schmuck für die Firma Dietrich
und Stoffe für die Wiener Werkstätte.
L.: Schweiger 1990
Voglmayer Christa; Bildhauerin
Geb. Wien, 28. 5. 1903
Gest. ?
Ausbildungen: Studierte an der Technischen Hochschule in Wien, an der Akademie in Rot-
terdam und an der Akademie der Bildenden Künste Malerei, später wandte sie sich der
Bildhauerei zu. Ihre Lehrer waren Prof. Anton Hanak und die Professoren Bitterlich und
Müllner. Weiters studierte sie an der Wiener Universität Pädagogik.
Laufbahn: Ch. V. erhielt 1931 von der Landesregierung Krems den Auftrag für die Errich-
tung von zwei Statuen am Kreisgericht Krems. In Wien errichtete sie die große Frontfigur
am Wilhelminenspital und ein Wappen an der Außenfront des Gebäudes der Krankenver-
sicherung der Bundesangestellten sowie eine Torumrahmung für ein Beamtenwohnhaus,
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika