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verhaftet. Zunächst wird sie im Landesgericht Graz von der Gestapo verhört und danach
im Leobener Gefängnis, wobei sie schwere Misshandlungen erleiden muss. Sie wird zum
Tode verurteilt und nach zweimonatiger Haft mit mehreren anderen Leobenerinnen am
3. 10. 1944 nach Ravensbrück deportiert. Sie wird durch Vermittlung der illegalen Lageror-
ganisation gemeinsam mit Pauli Pröll-Sandrießer, Käthe Schlögl, Lea Watzl, Lotte und Cä-
cilie Muchitsch, die alle zum Tode verurteilt waren, in das Lager Magdeburg-Polte, einem
Außenlager von Buchenwald, gebracht und muss Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik
leisten. Das Lager wird durch die US-Armee befreit. Nach ihrer Heimkehr erfährt sie, dass
ihre Eltern in Konzentrationslagern umgekommen sind. Sie heiratet im Dezember 1945
ihren Jugendfreund Anton Wagner. Sie ist ab 1945 Mitglied der KPÖ, Hauptkassiererin
der lokalen Parteiorganisation und tritt 1968 aus der Partei aus. Ab 1945 ist sie auch in der
Lagergemeinschaft Ravensbrück aktiv. Ihr politisches Interesse behält sie bis ins hohe Alter.
L.: Amesberger/Halbmayr 2001, Bd. 2, http://www.ravensbrueck.at/, (Mitteilungsblatt der
Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück, Jänner 2008, Nachruf)
Wagner Erika; Schauspielerin und Sängerin
Geb. Zabeln in Kurland, Russland (Sabile, Lettland), 23. 3. 1890
Gest. 1974
Laufbahn: Kam 1907 an das Meininger Hoftheater, 1910 an das Wiener Burgtheater, da-
nach in Berlin. Ab 1912 am Deutschen Volkstheater in Wien. Ab 1919 auch Konzertsän-
gerin. Trat bei Konzertreisen als Rezitativpart des „Pierrot lunaire“ von Arnold Schönberg
hervor.
L.: Keckeis/Olschak 1953/54
Wagner Gertrud, geb. Höltei; Psychologin und Soziologin
Geb. Görz (Gorizia), Italien, 13. 12. 1907
Gest. Wien, 23. 6. 1992
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Eisenbahningenieurs ungarischer Herkunft und
einer Getreidehändlerstochter. Obwohl die Eltern jüdischer Herkunft waren, wurde sie rö-
misch-katholisch erzogen. Aufgewachsen (den Arbeitsplätzen ihres Vaters folgend) zunächst in
Tarvis/Kärnten (Tarvisio/Italien) und in Hieflau/Steiermark. Dann wurde der Vater in die große
Eisenbahndirektion nach Villach/Kärnten versetzt, wo er später auch zum Hofrat avancierte.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat mit dem sozialdemokratischen Journalisten und späte-
ren Nationalökonomen Ludwig Wagner (1900 –1963), der sich in den frühen 1920er Jahren
mit Paul Felix Lazarsfeld in der Freien Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler engagiert
hatte. Mitarbeiter sozialdemokratischer Zeitungen und Zeitschriften. 1923/24 Initiator und
Mitbegründer des „Bundes Sozialistischer Mittelschüler Österreichs“ sowie 1925–1933 Re-
dakteur dessen Organs „Der Schulkampf“ (Wien). Emigrierte 1934 in die Tschechoslowakei,
später in die USA, wo er zuletzt Professor of Economics in Pittsburgh war. Das Paar lebte ab
1934 getrennt. Sohn: Michael Wagner (* 1948).
Ausbildungen: Volksschule und Gymnasium bis zur 7. Klasse in Villach. 1923 Übersiedlung
der Familie nach Wien. Abschluss am Gymnasium in der Hollandgasse, Wien 2. Hier An-
schluss an die „Sozialistischen Mittelschüler“. 1926/27 bis 1929/30 Studium der Rechts- und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika