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Hochzeit fand vermutlich in Schaffhausen statt; dort verbrachte das Paar die ersten Ehe-
jahre bis es 1527 nach Diessenhofen umzog. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor; der
Name des früh verstorbenen Sohnes ist nicht bekannt. Die Tochter Anna blieb bis zu K.s
Tod an ihrer Seite.
Die gut sechs Jahre dauernde Ehe mit Eberhard von Reischach muss sehr unruhig gewesen
sein, überschattet von dem Bemühen Herzog Ulrichs von Württemberg, in dessen Dienst
Eberhard weiterhin stand, sein Herzogtum wieder zu erlangen. In der Zuspitzung des Glau-
bensstreites in Zürich war es Eberhard von Reischach gelungen, den Rat von Zürich gnädig
zu stimmen; 1529 kehrte er mit seiner Familie nach Zürich zurück. An der Seite Ulrich
Zwinglis kämpfend, fiel Eberhard in der Schlacht bei Kappel 1531, die auch dem Reforma-
tor das Leben kostete.
Die letzten Lebensjahre nach Eberhards Tod dürften für K. ruhiger verlaufen sein. Bei der
Rückkehr nach Zürich hatte sich das Ehepaar Reischach im Haus „Zum Bracken” im Ober-
dorf eingerichtet (Abb. Helbling/Gysel [Hg.], 91). Dort blieb sie bis 1540 wohnen; 1540 zog
sie in das Haus „Zum Mohrenkopf “ am Neumarkt 13, das heute noch steht (Abb. Helbling/
Gysel [Hg.], 95), und wo sie bis zu ihrem Tod am 17. August 1547 wohnte. Ihre Tochter
Anna verkaufte dieses Haus, als sie im Todesjahr K.s Hans Heinrich Mandach heiratete und
zog in das nebenstehende Haus, das der Familie Mandach gehörte.
(Nach)Wirkung: In Zürich wurde K. v. Z. im Rahmen der 1988 vom Ökumenischen Rat der
Kirchen ausgerufenen Dekade der Solidarität mit den Frauen in Kirche und Gesellschaft am
14. März 2004 unter großer medialer Beachtung und im Beisein politischer Prominenz ein
von der Plastikerin Anna Maria Bauer geschaffenes Denkmal im Fraumünsterhof feierlich
enthüllt.
L.: Abegg/Barraud Wiener 2002, Gysel/Helbling 1999, Helbling 2003, Pestalozzi 2004, Be-
richt in der Neuen Zürcher Zeitung: Nr. 62, Montag 15. März 2004: Ein Erinnerungsort für
alle Frauen. Einweihung des Denkmals für Katharina von Zimmern
Ingrid Roitner
Zindwer Renée; Gynäkologin und Hochschulprofessorin
Geb. Wien, 11. 4. 1913
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Nathan Zindwer; Mutter: Charlotte Muenzer.
Ausbildungen: Promovierte 1938 an der Universität Wien zum Dr.med.
Laufbahn: Emigrierte 1939 in die USA. 1939 bis 1941 Assistentin am New England Hospi-
tal for Women and Children in Boston und am Women’s Hospital in Philadelphia. 1941
bis 1944 Ärztin an verschiedenen Spitälern. 1944–1946 Privatpraxis in Boston. 1949 bis
1951 stellvertretende Direktorin der Schule für Gesundheitsdienste in Nashville. 1951 bis
1964 Leiterin des Mutter- und Gesundheitsdienstes des Staates New Jersey. 1964 bis 1967
medizinischer Verwaltungsvorstand. 1967 stellvertretende Direktorin des Frauen- und Kin-
dergesundheitsdienstes am Staatlichen Gesundheitsamt des Staates New York.
W.: „Of Little Patients“ (1952)
L.: Röder/Strauss 1980 –83, Bd. I
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika