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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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Kapitel I Kindheit, Elternhaus Ich wurde am 22. Mai 1852 in Troppau geboren, wo mein Vater damals als Staatsanwalt wirkte. Väterlicherseits stammt meine Fa- milie aus dem Breisgau, wo sie einst sehr einflußreich gewesen sein soll. Ein im Badfschen verbliebener Zweig der Familie war freiherr- lich. Diesem entsproß der aus den Napoleonkriegen bekannte un- glückliche General Josef Freiherr von Auffenberg^), sowie der einst gefeierte Dichter und Vertreter der romantischen Schule Alexander Freiherr von Auffenberg^). *) Josef Freiherr von Auffenberg war Theresienritter tmd führte im Jahre 1799 in der Schweiz ein Detachement. Hierbei fiel er verwundet in Gefangen- schaft. Im Jahre 1805 befehhgte er iinter Mack eine Division. Als Napoleon die berühmte strategische Umgehvmg nördHch der Donau dvurch den Schwarz- wald bewirkte vmd Mack hiervon endHch Kenntnis erhielt, sandte letzterer die Division Auffenberg gegen die den Donauübergang forcierenden Franzosen. Die Division stieß auf das bereits debouchierte Korps Ney und wurde nach tapferstem Widerstände von der vielfachen Übermacht vollständig geschlagen. Nachdem FeldzugesuchtemanSündenböckeund fand sie anMackund Auffen- berg. Ersterer war seiner übergroßen Aufgabe nicht gewachsen gewesen, letz- terer ein Opfer der Verhältnisse. Nichtsdestoweniger wurde Auffenberg aller Würden und Ehren entsetzt, verlor die Charge, den Adel, die Regiments- inhaberschaft (I.-R. 37) vmdwar zwei Jahre in der FestungMunkacs interniert. KümmerHch fristete er dann sein Leben als Wanderlehrer, zog in Südböhmen von Ort zu Ort, überall an seiner von einem türkischen Säbelhieb herrührenden Gesichtsnarbe erkenntlich. Im Jahre 1814, während der Kongreßzeit, frug Kaiser Franz gelegentUch eines Hofcercles einen der illustren Generale, der sich in den Befreiungskriegen besonders hervorgetan hatte, wem er seine mili- tärische Ausbüdung verdanke. Dieser nannte den imglücldichen Auffenberg als seinenLehrerundFührervmdnahm die Gelegenheitwahr, für ihn eineLanze zu brechen. Darauf ordnete Kaiser Franz eine nochmaHge Untersuchung an, die Auffenbergs völHge Schuldlosigkeit erwies. Der Kaiser verfügte die Re- habihtiervmg des Generals sowie die Auszahlvmg von 40000 Gvüden als teil- weisenErsatz. Sein ehemaüger Schüler war beavtftragt, die Botschaft zu über- bringen. Als Auffenberg sie empfing, stürzte er, von Aufregung überwältigt, tot zusammen. In der Familie Auffenberg gab's immer Tragödien I *) Alexander Freiherr von Auffenberg war badischer Hofmarschall. Ge- legentlich einer Hoffestlichkeit geriet er mit seinem höchsten Herrn in arge
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Title
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Subtitle
Eine Lebensschilderung
Author
Auffenberg von Komarów
Publisher
Drei Masken Verlag München
Location
München
Date
1921
Language
German
License
PD
Size
13.4 x 21.6 cm
Pages
536
Categories
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