Page - 18 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
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18 Karel Hruza
Ausarbeitung einer recht langen Liste von infrage kommenden österreichischen Historike-
rinnen und Historikern habe ich via Telefonat, E-Mail und Brief bei möglichen Autoren
angefragt, dabei Zu- und Absagen und wertvolle Hinweise auf weitere mögliche Autoren
erhalten. Der so abgesteckte Autorenkreis brachte es natürlich mit sich, dass für bestimmte
Historiker einfach kein Autor gefunden wurde, das heißt, die Verfügbarkeit von Autoren
hat bei der Auswahl eine nicht unwesentliche Rolle gespielt, was ebenso für den vorliegen-
den zweiten Band Geltung besitzt. Der ursprüngliche Autorenkreis hat sich dann im Laufe
der gesetzten Abgabefrist und darüber hinaus mittels Absagen verringert, wie erfreulicher-
weise auch neue Autoren hinzu kamen. Dass Absagen auch mal kurz vor Redaktionsschluss
oder durch beharrliches Schweigen auf mehrfache Anfragen vollzogen wurden, habe ich
versucht, mit Gleichmut hinzunehmen, es gelang nicht immer. Für mitgeteilte Absagen
und ihre Gründe, die meistens in Krankheit oder Überbelastung liegen, habe ich hoffent-
lich genügend Verständnis gezeigt. Die soeben geschilderte Problematik ist vermutlich allen
Herausgebern, die mit einem etwas größeren Autorenkreis arbeiten, bestens bekannt. Er-
innert sei hier aber an Werner Conze, der sich 1978 in seiner Funktion als Herausgeber der
„Geschichtlichen Grundbegriffe“ einem Kollegen anvertraute : „Wenn ich indiskret oder
bösartig sein würde, so könnte ich einen zusätzlichen Artikel schreiben, der auf dem Hin-
tergrundwissen der arcana editiones aufbauen könnte. Doch darf ich dies selbstverständlich
nicht tun. […] So erfreulich die Arbeit mit der Mehrzahl der Autoren ist, so fürchterlich ist
die Last mit einer sehr ärgerlichen Minderheit.“29
Absicht des ersten wie des zweiten Bandes war nicht primär (!) Historikerinnen und His-
toriker vorzustellen, deren Porträts in Summe ein repräsentatives Bild von der Bandbreite
der österreichischen Geschichtsforschung 1900–1945 ergeben, dazu fehlen die Porträts
„wichtiger“ Personen wie auch Historiker aufgenommen wurden, deren Einfluss auf Me-
thoden und Ausrichtung der Geschichtswissenschaft verhältnismäßig gering blieb, deren
Lebens- und Karrierewege als Historiker dennoch von Interesse sind. Zudem muss betont
werden, dass die von einzelnen Individuen vollzogene Einordnung unter „repräsentativ“
stark von subjektiven Momenten bestimmt wird. Die nunmehr 33 Porträts der beiden
Bände transportieren freilich eine breite Palette an Lebensläufen und Karrierewegen, sicher-
lich auch von Personen, die „die Geschichtswissenschaft dieser Zeit prägten“ (Corradini).
Dass damit eine brauchbare Grundlage für die Ausarbeitung eines „repräsentativen“ Bildes
vorliegt, ist vermutlich kaum zu bestreiten30. In beiden Bänden haben sich die Autorinnen
und Autoren „mit vordergründig unbedeutenden Wissenschaftlern“ auseinandergesetzt, die
„Teil der Realität des Wissenschaftsbetriebes darstellten“ (Corradini) und deren Lebens-
29 Zitiert nach Jan Eike Dunkhase, Werner Conze. Ein deutscher Historiker im 20. Jahrhundert (Kritische
Studien zur Geschichtswissenschaft 194, Göttingen 2010) 152.
30 Siehe auch unter Anm. 22.
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Österreichische Historiker
- Subtitle
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Volume
- 2
- Author
- Karel Hruza
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78764-8
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 678
- Keywords
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Category
- Biographien