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Peter Herde
Anton Chroust (1864–1945)
Ein streitbarer Historiker aus Österreich in Franken
I.
Nach Würdigung der wissenschaftlichen Werke des am 10.
März 1864 in Graz geborenen Anton Chroust bemerkte
Alphons Lhotsky in seiner eindrücklichen Geschichte des
Wiener IÖG von 1954 : „Es ist unverantwortlich, daß bis
heute keine der großen Fachzeitschriften Österreichs und
Deutschlands des 1945 im 82. Lebensjahre Verstorbenen
nach Gebühr gedacht hat.“ Es sollte bis 1998 dauern, dass
eine ausführliche Studie über Chroust erschien, und das
freilich nicht in Chrousts Heimatland Österreich, son-
dern am Ort seiner wirkungsvollsten Tätigkeit, im frän-
kischen Würzburg*. Auch heute noch gehört Chroust in
Österreich wie im deutschsprachigen Raum trotz seiner
beachtenswerten wissenschaftlichen und wissenschaftsor-
ganisatorischen Leistungen zu den weniger bekannten Historikern, so dass es angebracht
erscheint, ihm in der Galerie „österreichischer Historiker“ mit einem kritischen Porträt
zu gedenken.1
* Alphons Lhotsky, Geschichte des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 1854–1954 (MIÖG
Erg.-Bd. 17, Graz/Köln 1954) 192. – Der vorliegende Beitrag ist eine Überarbeitung meiner Studien :
Peter Herde, Die Äbtissin Cuthsuuith, Anton Chroust und der Sturz des bayerischen Kultusministers
Robert von Landmann (1901/02), in : Universität Würzburg und Wissenschaft in der Neuzeit. Beiträge
zur Bildungsgeschichte. Gewidmet Peter Baumgart anläßlich seines 65. Geburtstages, hg. v. dems.,
Anton Schindling (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg
53, Würzburg 1998) 231ff.; Peter Herde, Anton Chroust. Mitbegründer der Gesellschaft für fränkische
Geschichte. Ein österreichischer Historiker im deutschen akademischen Umfeld von der Wilhelminischen
Zeit bis zum Nationalsozialismus, in : Nachdenken über fränkische Geschichte. Vorträge aus Anlass des 100.
Gründungsjubiläums der Gesellschaft für fränkische Geschichte vom 16.–19. September 2004 (Veröff. der
Gesellschaft für fränkische Geschichte IX, 50, 2005) 39ff. – Franz Fuchs (Würzburg) und Karel Hruza (Wien)
danke ich für eine redaktionelle Bearbeitung und wertvolle Hinweise. Im Gegensatz zu den Richtlinien des
vorliegenden Bandes wurden im Apparat mit Zustimmung des Herausgebers die Seitenangaben mit „ff.“ belas-
sen. Abb. 3 : Anton Chroust
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Österreichische Historiker
- Subtitle
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Volume
- 2
- Author
- Karel Hruza
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78764-8
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 678
- Keywords
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Category
- Biographien