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Laufbahn und übernahm dabey schon 1820 provisorisch die Assistenten- und
Repetitorsstelle der höheren Mathematik, in welcher er auch (zur Zeit '
der eigentlichen Erledigung dieser Stelle) 1821 definitiv bestätigt wurde
und diese zu voller Zufriedenheit bis zum Schlüsse 1825 versah.' Gleich-
zeitig bereicherte er die vom Regierungsrath und Director Prechtl her-
ausgegebenen Jahrbücher des k. k. polytechnischen Institutes mit sehr
vielen gehaltvollen Original-Abhandlungen ans dem Gebiethe der reinen
und angewandten Mathematik. In dieselbe Zeit fällt auch sein Studium
der theoretischen und practischen Astronomie an der Wiener Hochschule
und die Einreihung mehrerer Abhandlungen verwandter Gegenstände in
die Annalen der l. k. Sternwarte. Im Studienjahr 1326—27 supplirte
er die Elementar-Mathematik am polytechnischen Institute, ward 1327
zum ordentl. Professor der Elementar-Mathematik am k. k. Lyceum zu
Salzburg, und schon am Ende desselben Jahres zum Professor der
höheren Mathematik am k. k. polytechnischen Institute zuWien, welche
Lehrkanzel durch den Tod seines würdigen Lehrers Ios. Hantschl in
Erledigung gekommen war, ernennt. Außer vielen und mannigfalti-
gen Abhandlungen erschienen in Wien aus seiner Feder folgende tief durch-
dachte Werke: Lehrbuch der analytischen Geometrie (1824). — Abhand-
lungen über einige wichtige Gegenstände der practischen Geometrie
(1825). — Handbuch der geradlinigen und sphärischen Trigonometrie
(1326). — Auflösung algebraischer Gleichungen des ersten und zweyten
Grades(1327). — Sammlung trigonometrischer Formeln m. K. (1327);
und: Ausführliches Lehrbuch der höheren Mathematik, in 3Bdn.(1833);
welchem Werke ein Compendium, als Leitfaden bey seinen öffentlichen
Vorlesungen folgen wird.
Burger, I o h . , Doctor der Medicin und k. l. Gubernialrath,
auch Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, geb. zu Wolfsberg
in Kärnthen den 5. Aug. 1773, studirte zu Klagenfur t , dann die
Arzneykunst zu Wien und seit 1797 zu Freyburg im Breisgau.
Seine vorherrschende Neigung zur Landwirthschaft verfolgte er besonders
von 1804 an, indem er ein eigenes Grundstück und zwar nach höheren
Principien cultivirte. Hiedurch sowohl als durch seine Übersetzung von
Sismondi's ^akleari äe I'agi-iculwrc; 6<5 ^ogcan? , Tüb. 1305
und seine werthvolle Abhandlung über die Naturgeschichte :c. des Mais,
Wien 1303, gründete er sich einen vortheilhaften Ruf, und ward letzteres
inländ. Pflanzen, Wien 1311; — Geschichte der Löserdürre :c. 1813;
— Über die Theilung der Oemeindeweiden; gekrönte Preisschrift, Pesth
1316. Während des Feldzuges 1314 Director eines Militär-Spitals,
beobachtete er die Natur des Typhus, und legte darüber seine Ansichten
in den Wiener medicinischen Jahrbüchern nieder. Fortwährend mit sei-
nen landwirthschafrlichen Studien beschäftigt, trat er 1319 mit seinem
Lehrbuch der Landwirthschaft auf (2 Bde. Wien), dessen außerordentliche
Vorzüge veranlaßten, daß 1330 bereits die 3. Auflage erschien.
1320 wurde B. die Direction der Grundabschätzung des Küstenlandes
Oesterr.Nat. Encykl. Vd. I. 23
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie