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Conc lave zu Vened ig . — C o n e g l i a n o . 587
sischer Werke, den Sinn für echte Musik fortzupflanzen, und dem sich
verirrenden Geschmacke eine bessere Richtung zu geben. Ein Beweis die-
ses höchst lobenswerthen uneigennützigen Strebens ist der verhältnißmäßig
sehr geringe Abonnementspreis (2 Gulden C. M. für alle 4 Concerte).
Die unvergänglichen Schönheiten der berühmtesten Tonsetzer (vorzüglich
Beethoven's) werden in diesen Concerten unstreitig am würdigsten
und in allen ihren Eigenthümlichkeiten dargestellt. Da jeder Mitwirken-
de dieses Vereins Künstler im vollsten Sinne des Wortes zu nennen
ist, so Hort man hier wohl die gediegenste Musik in Wien. Von Vo-
calmusik werden bloß große Kirchenstücke und Chöre, eben so vortreff-
lich, vorgetragen. — Den 24. Jan. 1335 erschien von den Unterneh-
mern dieser preiswürdigen Anstalt eine Preis-Ausschreibung für eine
neue große, noch nirgends zur Aufführung gebrachte Symphonie für's
ganze Orchester, mit der Bestimmung, daß dem Componisten derselben
für deren Überlassung zu den beyden ersten Aufführungen in der Fasten-
zeit 1336 ein Preis von 50 k. k. Münzducaten im Golde bezahlt werden
solle. Nach gemachtem Gebrauche wird dem Componisten die Partitur
wieder zurückgestellt, und es bleibt ihm das volle Eigenthums- und Ver-
laufsrecht unbenommen. Zu Schiedsrichtern bey der Zuerkennung des
Preises erklärten sich die competenten Compositeurs: Ios. Eybler ,
Ios. We ig l , I oh . Gänsbacher, Adalbert Gyrowetz, Con-
radin Kreutzer, Ignaz Ritter von Seyf r ied und Michael
Umlauf. Die Ausbezahlung des Preises verbürgt die k. k. Hof-und
priv. Kunst- und Musikalienhandlung des Tobias Hasl inger in
Wien, an welche auch bis Ende October 1335 die zur Preisbewer«
bung bestimmten Partituren einzusenden sind.
Conclave zu Venedig 1300. Da Papst Pius VI.den27.März
1799 als Gefangener zu Valence in Frankreich gestorben und Rom
von den französ. Truppen besetzt war, versammelten sich die Cardinäle
zum ersten Mahl zum C. in Venedig unter österr. Schutze. Ihre
Zahl betrug über 30, und sie wählten nach kurzen Berathschla-
gungen den 13. März 1300 den Cardinal Gregor Barnabas,
Grafen Chiaramont i , zum Papste, der den Nahmen P ius V I I .
annahm, jedoch erst den 22. Nov. Besitz vom Kirchenstaate nehmen
konnte.
Concordia di qua, venet. Dorf in der Delegation Venedig,
bey Porto Gruaro, gibt einem Bisthume den Nahmen, das nebst
dsm Domcapitel seinen Sitz in Por to Oruaro hat.
Concurs-Ördnung, durch welche das Benehmen des Richters
von Eröffnung bis zur Beendigung des Concurses, dann die Pflichten
der Verwalter und Vertreter der Cridamassen, wie auch die Rechte der
Gläubiger unter sich bestimmt werden, — wurde durch Patent vom
1. May 1731 und vom 1. Jan. 1732 angefangen, von Joseph I I .
als allgemeines Gesetz bestimmt, während alle frühern Verordnungen
über Concursverhandlung aufgehoben wurden.
Conegliano (Cornegliano), venet. Stadt in der Delegation
Treviso, sehr angenehm gelegen, zum Theil auf einem Hügel, der
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie