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Llbogncr Rreis. - lLleonora M. Th. Raiserinn. 43
sen, welchem eine Volkssage den Nahmen des „verwünschten Burggrafen"
gegeben hat.
ckldogner Rreis, von der Eger und Tepl bewässert, ist mit
Einschluß der Bezirke Eger und Asch und des kleinen Gebiethes Frais
der westlichste Kreis von Böhmen, und umfasit in seinerAusdehnung56H
geogr. Geoiertm., worauf 27 Städte, 13 Märkte und 609 Dörfer sich
befinden. Die Einwohnerzahl belauft sich auf 193,550 Individuen. Ein
durch Boden und Clima größtentheils nicht sehr begünstigter Feldbau,
nebst zahlreichen Gewerben, und ein ziemlich lebhaft betriebener Handel,
machen die Nahrungszweige der Mehrzahl der hiesigen Einwohner aus.
Die Bergproducte: Silber, Eisen, Bley, Schwefels, und die Mineral«
quellen sind wichtig (s. Franzensbrunn). — Im sogenannten eigent»
lichen E. K., welcher District der ausgedehnteste ist, befindet sich die Kreis«
stadt El bogen. — Der Egerer Bezirk liegt am weitesten westlich, in
einer fruchtbaren, rings von Bergen umschlossenen Gegend, und hat
über 30,000 Einw., die sich durch Lebensweise, Tracht und Sitten aus«
zeichnen. Der Hauptort dieses Bezirkes ist die Stadt Eger. Das Kron-
lehen Asch treibt viel Handel mir eigenen Fabrikaten, als: Papier,
Draht, Leder, Baumwollwaaren und vortrefflichen Strümpfen, und
zahlt in 18 Ortschaften 17,000 Einw. Hauptort ist der ansehnliche Fle«
cken Asch. — Das kleine Gebieth Frais an der bayerischen Gränze hat
österreichische und pfälzische Unterthanen und mehrere Dörfer.
Elchingen, auf einem Berge an der Donau unweit Ulm gele«
gen, ehemahls eine reichs- unmittelbare Benedictinerabtey, jetzt zumKö«
»igreiche Würtemberg gehörend. — Treffen bey E. am 14. Oct. 1805. Der
Krieg von 1805 war ausgebrochen, die französ. Armeen kamen in Eilmär«
schen von den Küsten, wo sie die Einschiffung nach England erwartet
hatten, in Deutschland an, und stießen bald auf die Österreicher. Man
sah am 14. Oct. einer Schlacht in der Nahe von Ulm entgegen, und
schon früh um 4 Uhr entspann sich der Kampf auf beyden Ufern der Do«
nau. Besonders heftig war das Gefecht unweit E. zwischen Th a lf in-
gen und Nerf ingen, wo die Marschalle L an n es, Me y und
der General Marmont siegten. Die Vertheidigung der Österreicher
war ehrenvoll; sie verloren 6,000 Gefangene, 24 Kanonen und 4 Fah,
nen, mußten ihre Stellungen verlassen, und sich nach Ulm hineinzie«
hen, wo der Feldmarschall-Lieutenant Freyh. v. Mack die bekannte Ca-
pitulation abschloß.
iLIeonora Magdalena Theresia, römisch-deutsche Kaiserinn,
dritte Gemahlinn des Kaisers Leopold I., älteste Tochter des Pfalz«
grasen von Neubu rg, Phil ipp Will) elm, war geboren zu Neu-
burg 1655. Sie erhielt eine äußerst sorgfältige Erziehung, besonders
zeichnete sie sich durch Frömmigkeit und Gottesfurcht aus. Nachdem Tode
der zweyten Gemahlinn des Kaisers L eopold, Claudia Felicitas,
vermählte sich derselbe den 14. Oct. 1676 mit der Prinzessinn E. M. Th. zu
Passau und hielt einen feyerlichen Einzug in Wien. Sie theilte des-
sen Sorgen und Schicksale auf das' standhafteste, besonders während
der türk. Belagerung Wiens 1683 und erneuerte 1688 den von der
Witwe Kaiser F e rd in and'slll., Elconora, 1668gestifteten Stern,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie