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64 tLrdu - Szent György. — lLrlach s-, Reichsgraf.
er, so viel Gutes ev auch auf diesem bedeutenden Posten gewirkt haben
würd«/ die Stimmenmehrheit nicht; weil er gegen die nicht katholischen
Glaubensparteyen seines Vaterlandes Unduldsamkeit äußerte, der ein-
zige Vorwurf/ den ihm die Geschichte macht. Nun übernahm er (1611)
zum zweyten Mahl das Banat der 3 Königreiche, welches er jedoch nach eini-
gen Jahren aufs Neue niederlegte, um das Amt eines Kronschabmeisters
(Maziztei- I'avei'nicuruin) gleich rühmlich zu verwalten. Er starb
1624.
Krdä -Szent György, siebenbürg. Ortschaft imMaroserStuhle
des Landes der Szekler, an dem kleinen Koke!, worüber eine schöne
Brücke erbaut ist, mit einem Schlosse und Park des Grafen Rhedey.
Das Schloß steht auf einem Hügel und ist eines der schönsten in Sie-
benbürgen, so wie auch das ganze Thal viele Annehmlichkeiten besitzt.
Der Part ist theils im französischen, theils im englischen Geschmacke an-
gelegt, und hat mehrere Lusthäuser, Tempel, Springbrunnen :c.
Erhard, Iol). Christian, einer der vorzüglichsten Künstler mit
der Radirnadel, wurde geb. zu Nürnberg am 21. Febr. 1795. Von
frühester Jugend an zeigte er entschiedene und ausgezeichnete Talente für
Kunst überhaupt, besonders aber für Zeichnung und Musik. Kaum hatte
er sich daher die ersten wissenschaftlichen Vorkenntnisse auf der dasigm
Hauptschule erworben, so entschied er sich für bildende Kunst und be-
suchte schon im 10. Jahre die akademische Zeichnenschule, besonders zogen
ihn Landschafts- ünd Thierzeichnung an, und da ihm die stachen Gegen-
den seines Vaterlandes bald nicht mehr hinlänglichen Stoff zu landschaft-
lichen Studien bothen, ging er 1816 nach Wien, fand daselbst in
Folge seines ausgezeichneten Talentes und seiner gesellschaftlichen Bil-
dung die zuvorkommendste Aufnahme und in den herrlichen Umgebungen
dieser Hauptstadt reiche Nahrung für seinen Kunstsinn. Er lebte hier durch
3 Jahre und vollendete auch während dieses Aufenthaltes seine vorzüg-
lichsten radirten Blätter, wovon 4 Hefte erschienen sind. 1819 verließ
er Wien und ging mit schon schwankender Gesundheit nach Rom,
hier beschäftigte er sich mit Arbeiten für Gau's Nubien und lieferte auch
mehrere grosie Handzeichnungen, doch wurde seine Gesundheit immer
schwächer. Vergebens war alle Pflege, die ihm König Ludwig von
Bayern durch seinen eigenen Leibarzt angedeihen ließ, eine tlefe Me-
lancholie bemächtigte sich seiner und er endete am 18. Iän. 1822 frey-
willig sein Leben.
Hrlaa, niederösterr. Dorf im V. U. W. W. mit 400 Einw., ei-
nem schone» Schlosse, großenGartenanlagen und einer Druckwaarenfabrik.
Hrlach, Hieron. Relchsgrafv., k. k. General-Feldmarschall-
Lieutenant und Schultheiß zu Bern, geb. 1667, ein tapferer Krieger.
Seine ersten Militärdienste that er in Frankreich, ging aus diesen in
österr. über, empfahl sich durch mannigfaltige Verdienste bey Kaiser
Leo poldl., der ihn 1702 zum Obersten und Commandanten eines ihm von
den Eidgenossen zugestandenen, seine vorderösterreichischen Waldstädte
bedeckenden Infanterie-Regiments, und nicht lange nachher zum General-
major ernannte. Er wohnte in der Folge vielen Feldzügen und Bela-
gerungen bey, glänzte durch seinen heroischen Muth und ausgezeichnete
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie