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Eybel. — Eybler. N3
denten, Gesandten, bevollmächtigten Ministem und geheimen Rathen
geführt wird, mit dem Amte aufhört und sich in keinem Fall auf Kinder
und Verwandte übertragen laßt. Viel Verschwendung wird in neuerer
Zeit mit dem Titel Tccellenxa in Italien getrieben, auf welchen oft
schon eiu nicht unvollständiges Kleid Anspruch zu machen scheint.
Kybel, Ios. Valentin, beyder Rechte Doctor, öffentlicher
Lehrer des geistlichen Rechts ander hohen Schule zu Wien, k. k. Regie-
rungsrath, war geboren daselbstam 3. März 1741. Er begann 1765 seine
Laufbahn im Dienste des Staates bey der innerösterr. Regierung, an-
fangs als Registratursadjunct, dann als Concipist und später alsProto-
collist in puklicis et pol!tici5. Nun riefen ihn die Wissenschaften wie-
der nach Wien. Im Fache der Jurisprudenz machte er große Fortschritte.
Wien's hohe Schule gab ihm den Doctorhut. Er entging der Aufmerk-
samkeit der unsterblichen Theresia nicht. Auf ihren Befehl übersetzteE.
die peinliche Gerichtsordnung in die lateinische Sprache. 1777 ward er
ordentlicher Professor des Kirchenrechts an der Universität, auf welcher er
schon vordem als außerordentlicher Professor mit Beyfall gelehrt hatte. Ein
Jahr darauf erhielt er den Charakter eines n, ö. Regierungsraths und kam
1779 als Rath zur Landeshauptmannschaft nach Osterreich ob der Enns,
wo er auf KaiserI o sep h's ausdrücklichen Befehl das Referat im geistli-
chen und Toleranzfache erhielt. Von Anbeginn seiner ämtlichen Geschäf«
te, bis zur letzten Stunde seines Lebens den 30. Iuly 1805 war er
in bewunderungswürdiger Thätigkeit begriffen. Von seinen Schriften
nennen wir: ^dumkratic» stuclii jurizprucl. Wien 1773. —lünr-
pii5 jui-is pa5tc>i-ali«, 3 Theile eb. 1766.— Inlroductia in jus ecclo?.
cailia!. 4 Bande. eb. 1775, deutsch 4 Thle. eb. 1782. — Hauspc-
stille, 6 Thle, eb. 1784—88. —Anonym erschien von ihm: Die Heiligen
nach den Volksbegriffen, 4 Bde. Linz, 1792. Seine Flugschriften in
derIosephinischen Periode: Was ist der PavsN —Was ist ein Bischof?
—Was ist ein Pfarrer? —Was ist der Ablaß? — Was ist von Ehedii-
pensen zu halten ? — Was enthalten die Urkunden von der Ohrenbeichce ? :c.
machten damahls bedeutendes Aufsehen. Kleine gesammelte Schriften
von ihm, aus dem Latein., gab Heinze in 2 Stücken 1782 — 83 zu
Linz heraus; 6 seiner Schriften sind noch ungedruckt.
Kybler, I os , k. k. erster Hofcapellmeister, Vicepräses der Wit-
wen- und Waisen-Gesellschaft der Tonkünstler in Wien, Ehrenmitglied
der Gesellschaft der Musikfreunde des osterr. Kaiserstaates und derMusik-
vereine in Steyermark und Innsbruck, dann der königl. schwedischen
Akademie der Musik und der philharmonischen Gesellschaften zu Laybach
und Klagenfurt, ist den 8. Febr. 1765 in Schw echat geboren. Sein
Vater war daselbst Chorregent und Schullehrer. Schon in seinem 6. Le-
bensjahre erregte er die Aufmerksamkeit eines eifrigen Musilliebhabers,
des k. k. Beamten Ioh. Seitzer, durch dessen Vermittlung er dann
nach W i e n an dasselbe Seminarium kam, wo früher auch Al-
brechtsberg e r , I os. und Mich.Haydn,und andere ausgezeichnete
Männer ihre Ausbildung erhalten hatten. Hier erhielt er Unterricht im
Gesang, Instrumentenspielund Generalbasse. 1777,I778und1779 hatte
er den vortrefflichen Albrech tsb erg er zumMeister in dcrCompositio».
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie