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Frank von Frankenstein^ —Frankonics. :7i
Stelle wieder und ward nun als Leibarzt bey der Herzoginn von Par-
m a angestellt. Als ärztlicher Schriftsteller hat er sich am meisten durch
ein Werk in französischer Sprache: Denkschrift über den Negerhandel
zu Cairo und die Krankheiten, welchen die Sclaven bey ihrer Ankunft da»
selbst ausgesetzt sind, Paris 1802 bekannt gemacht. Er schrieb sonst:I)o
pezte, Wien 1820. — Die Sammlung seiner kleineren Schriften
hat Dr. E. C. Rincol ini aus dem Französ. übersetzt, sie erschienen
18 l 7 in Brunn. F. starb den 19. März 1825.
Frank von Frankenstein, Valentin, wurde geb. den 20. Oct.'
1643 zu Herrmannstadt in Siebenbürgen. Seine Studien begann er
in seiner Vaterstadt und vollendete sie zu Altdo rf. 1632 wurde er Pro»
vinzial-Notarius in ersterer Stadt und 1686 Königsrichter, Graf der
sächsischen Nation und geheimer Rath am Hofe des Fürsten Apafy.
Nach dem Tode dieses Fürsten und der Besitznahme seines Landes durch
kaiserl. Truppen wurde F. Mitglied des geheimen Rathes unter dem neu-
ernannten Statthalter Grafen Bänffy. Kaiser Leopold I. bestätigte
ihn zugleich als Grafen der sächs. Nation und ertheilte ihm den erblänoi?
schen Adel. Er starb den 27. Sept. 1697 und hinterließ gedruckt: Nach»
ahmung hundert auserlesener Sprüche des berühmten röm. Poeten Ovi-
dius Naso, Herrmannst. 1679. — Li-eviculus oi-iginuin ^fatio-
ni2M et praecipueZaxonicae in Iransvlvania, eb. 1696, nebst emem
handschriftlichen Werke: ^us publicuin IVanz^Ivaniae.
Frankl, Ludw. August, ist geboren 1811 zuCH rast inBöh»
men.Er vollendete die Gymnasial- und die philosophischen Studien theils
in Prag, theils an der philosophischen Lehranstalt zu Leutomischel,
ging dann nach Wien, und widmete sich dem Studium der Medi-
cin, welches er 1834 vollendete. — F. steht in den vorderen Reihen
vaterländischer Dichter, und sind seine bisherigen Leistungen auch nicht
ganz frey von Mängeln geblieben, so haben sie doch den Stämpel ächte»
Berufes. Seine ersten poetischen Versuche, durch Hoelty, Matthisson,
Salis und Klop stock nahmentlich angeregt, fallen in sein 14. Jahr;
doch neigte er sich spater vorzugsweise zur historischen Romanze hin, und
da er sich in ihr das meiste zutraute, entstand das „Habsburglied" Wien
1832, dem^ jüngeren Könige von Ungarn gewidmet. Es machte das Pu-
blicum schnell auf F. aufmerksam; mehrere Auszeichnungen wurden ihm
zu Theil, darunter die Verleihung der großen goldenen Medaille von
dem Könige von Preußen. Bald darauf gab er einen Band „Episch'ly-
rische Dichtungen, Wien 1834 heraus; ihnen folgten seine Sagen aui
dem Morgenlande, Leipz. 1835 , welche sich durch Ideenfülle und schon?
Diction auszeichnen. Jetzt ist F. eben mit der Beendigung eines ro-
mantisch - epischen Gedichtes „Colombo" beschäftigt.
Frankonics, Mathias,(gewöhnlich F lacc ius I l l y r icu j ge-
nannt) geb. zu Albona in Dalmatien 1520, studirte zu Mailand,,
Venedig, Basel und Tübingen, dann zu Wittenberg un-
ter Luther und Melanch ton, und wurde zum Professor ernannt;
1544 ging er von danach Bra unschweig, und'kehrt« im folgen-
den Jahre nach Wi t tenberg zurück. Von hier nach dem Laufe
eine! Jahres nach M a g d e b u r g berufen, begann er mit Ni co?
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie