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Fünfkirchen. — Fürstenderg, Geschlecht. 247
risse zu Tieck's Genofeva, so wie eine bedeutende Anzahl schöner Com-
positionszeichnungen. F. hat sich auch als Kupferstecher in mehreren ge-
lungenen Ätzarbeiten versucht. Er ist gegenwärtig Corrector der Maler-
und Zeichnenschule in der Akademie der bildenden Künste zu Wien; die
Kunstausstellung 1835 enthielt mehrere geistreiche Zeichnungen und Oe>
malde von seiner Hand.
Fünfkirchen (pecs), ungar. Freystadt in der Baranyer Gespan-
schaft, am AbHange eines Berges, ist der Sitz eines Bischofsund hat
eine bischöst. Bibliothek mit Münzcabinet, ein Seminar für junge Geistli»
che, ? Kirchen, darunter die prächtige ehemahlige Iesuitenkirche und eine
nicht unirte griechische Kirche, mehrere Klöster, ein Gymnasium, Tabak-,
Safran- und Weinbau, Gerbereye«/ starken Handel, besonders,mit
Tabak und Knoppern> warme Bader, und 11,509 Einw., die auch Ohl-
samenbau und Seidencultur betreiben. Der Tabak ist einer der besten,
unter dem hiesigen Weine der rothe Villaner berühmt, das Rübs- und
alle Gattungen Samenöhl stehen in Flor. Die Baumwollplantage ist
merkwürdig. 168N wurde die Stadt von den Türken befreyt und zur
Freystadt erklärt. ^
FÜred, ungar< Dorf im Szaläder Coinitat, 2 Meilen von W e s-
prim, in einer angenehmen Lage an dem durch Handel und Fische-
rey. belebten Plattensee, wird wegen seines heilsamen, im Sommer
zahlreich besuchten Sauerwassers und Bades von Einigen Ungarns
P y r m o n t genannt. Den Hauptbrunnen umgibt eine geschmack-
volle Säulenrotunde, neuerlich ward hier auch ein kleines Theater
erbaut; nur die innere Einrichtung der Bäder läßt noch manches zu
wünschen übrig. Durch die chemische Analyse dieses Gesundbrunnens,
welche im Jahre 1813 von dem Professor Schuster in P e st h
vorgenommen wurde, fand man in einem Pfunde Waffer der Heil-
quelle. 1Z Gran feines Eisen, 5 Gran Magnesia, 35 Gran schwe-
felsaure Soda oder Glaubersalz, 3 Gran schwefelsaure Bittererde, 4
Gran salzsaure Magnesia, 1t Gran Kieselerde, 2Z Cubikzoll Wasser-
stoffgas. Das Wasser kann daher in Bluthusten und Blutflüssen, dann
in Hautausschlägen, Lähmungen :c. mit entschiedenem Nutzen angewen-
det werden. — Zu den angenehmsten Promenaden gehört die, dem Ba-
deorte nahe gelegene Insel Tihany.
Fürstenberg, Geschlecht. Dieses alte gräfliche und theilweise
fürstliche Haus stammt aus dem Geschlechte der Grafen von Freyburg
und Ura ch, die in dem Majordomus des gallischen Königs D ag o ber t
Evan dem Agi lo l f ing er ihren gemeinschaftlichen Ahnherrn erken-
nen. Im 12. Jahrhunderte erbaute ein Sprosse dieses Hauses das Schloß
Fürstenberg am Schwarzwalde, und von dieser Zeit an, nannte sich
ber ganze Stamm darnach, der sich in mehrere Zweige ausbreitete, wel-
che sich jedoch in Friedrich I I I . , der 1559 starb, wieder einten. Des-
sen Söhne stifteten wieder zwey neue Zweige, den Kinzingertha-
ler und den Heil ig enberger, welch' letzterer 1664 den Reichsfür-
stenstand erhielt, jedoch 1716 erlosch und dlese Würde auf Ersteren ver-
erbte. Dieser zerfiel wieder in 2 Aste, den Mös kircher, welcher 1744
erlosch, und den Stüh l inger , welcher sich abermahls in 3 Zweige
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie