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Geograph ic und Sta t is t ik .
freywillige Unterwerfung); 1485 die gefürstete Grafschaft Cilly (durch
Erbvertrag); 1500 d<e gefürstete Grafschaft Görz (durch Erbvertrag);
1527 die Königreiche Ungarn und Böhmen sammtden Kronlandern (durch
Erbvertrage und Heyrath); 1699 die Königreiche Slavonien und Croa-
tien mit dem Großfürstenthume Siebenbürgen (durch Wiedereroberung
von den Türken); 1703 das Herzogthum Mantua (durch kaiserl. Beteh-
nung); 1714 das Herzogthum Mailand (durch Erbrecht); 1718 das
Temeswarer Banat (durch Wiedereroberung von den Türken); 1733
das Oroßherzogthum Toscana und die Herzogthümer Parma und Pia-
cenza (durch Tausch) ; U°?72 die Königreiche Oalizien und Lodome»
rien , so wie 1773 die Bukowina (durch Abtretung); 1779 das Inn-
viertel (durch Abtretung); 1797 das Herzogthum Venedig nebst Istrien
und Dalmatien (durch Tausch für die Niederlande); 1805 Salzburg
(durch Tausch); endlich das Militargränzland (durch Wiedereroberung
von den Türken zu verschiedenen Zeiten) (vergl. Geschichte). Dieser
große Länderverein erhielt 1804 den 11. August von weil. Kaiser
Franz I. den Titel des österr. Kaiserthums, nachdem das österr. Herr-
scherhaus seit Kaiser Albrecht I I . (v^ I. 143?) über vierchald Jahr-
hunderte im ununterbrochenen Besitze der römisch-deutschen Kaiserwür-
de gewesen war, und auch schon früher uncer seinen erlauchten Vor-
fahren die drey deutschen Kaiser, Rudolph I. von Hab sburg, dann
Alb rech t I. und Friedrich d en Schö nen von Osterreich, gezahlt
hatte. Das österreichische Kaiserthum wirdäuch der österr, Kaiserstaat, das
Kaiserthum Österreich und dieösterr. Monarchie genannt. Dieösterr. Mo-
narchie ist ein untheilbares Erbreich, dessen Thronfolge nach dem Gesetze
der Erstgeburt bestimmt ist, Sowiejeder andere Staat hatauchdas österr.
Kaiserthum sein besonderes Wapen, welches, als ein Sinnbild seiner
Machtgröße (s. Wapen) auf den öffentlichen Sigillen und Schildern
ausgedrückt ist. Das österr. Kaiserthum uhnnir den vorzüglichsten Theil
des mittlern Europa's ein. Es bildet ein, größtenrhmls zusammenhängen-
des Ländergebieth von 11,530 österr. (oder 12,055 geogr.) O.. M. und,
dehnt sich, in der Länge von Osten nach Westen noch einmahl so weir
aus, als nach der Breite von Süden gegen Norden. Man findet es aufden
Landcharten nach seiner mathematischen Lage verzeichnet zwischen 42° 7^
und 51° 4^ der nördlichen Breite, dann zwischen 25' 56^ und 44° 10<
der östlichen Länge. Es erstreckt sich demnach 9' in die Breite und 18° in
die Lange. Aus dieser Ausdehnung ist die Verschiedenheit des Clima's zu
erklären, welches in den verschiedenen Ländern des österr. Kaiserthums
beobachtet wird. Man unterscheider ein dreyfaches Clima: 1) ein südlich-
stes und wärmstes; 2) ein mittlere?, und 3) ein nördliches (s. Elima).
Das südlichste und wärmste Clima begreift Dalmatien, das Militärgränz-
land , Slavonien und die südlichsten Gegenden von Ungarn, von Illyrien ,
und vom lomdardisch-venetianischen Königreiche. Hier gedeihen strichweise
selbst die edlern Südfrüchte, als Citronen und Pomeranzen, im Freyen;
es kommen Reispflanzungen und der Ohlbaum fort; der Winrer ist kurz
und äußerst gemäßigt; der Sommer sehr heiß, und die Ernte sehr frühe.
Das mittlc»,-e Clima umfaßt den größten Theil von Niederösterreich,
Steyermark, Ungarn und Siebenbürgen, nebst einigen Gegenden von
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie