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Gesellschaft derSimmeringer Pferderennen in Wien. 347
ein regierender Herzog, 37 Fürsten, 93 Grafen, 1 Marquis, 18 Frey-
herren«, sich befinden. Eine Actie kostet 15 Gulden Cor.v. Münze. —
Im Jänner jeden Jahres wird von den Actionaren, durch Mehrheit der
Stimmen, welche versiegelt abgegeben werden, ein Ausschuß von neun
Mitgliedern gewählt, welche im laufenden Jahre die nahern Anordnun-
gen zu treffen haben, und die Angelegenheiten der Gesellschaft schlich-
ten. — Durch eine Subscription der Herren Actionare Graf G. B a-
thyany, Fürst Ferd. Bretz enheim, Fürst Ado lph Bretz en-
heim, Graf Edm. Coudenhoven, Graf Carl Esterhazy, Graf
Mich. Esterhazy, GrafIgn. Esterhazy, GrafF ranz Harrach,
Graf Ioh. Hunyady, Graf FranzHunyady, Graf FranzKa»
ro! yi, Graf L. Karolyi , Fürst Aloys Liechtenstein, Fürst Franz
Liechtenstein, FürstFriedr. L ie ch tenstein, FürstCarlLiechten,
stein, GrafT h eod. N ad asdy, GrafAnt.Sta rhe m b erg, Graf A.
Trau n, Graf Fr. Traun, Graf Ferd.Trautmann sdor f, Marquis
Wellesley und Graf P. Z ich y wurden, bis einschließig 1836, 4
große Preise gesichert. — Der erste Preis besteht in einem goldenen Be-
cher, 100 Ducaten im Werth, die Einlage für jedes, um diesen Preis
mitwerbende Pferd betragt 5 Ducaten, wovon 25 Ducaten dem zweyten
Pferde gehören, das Übrige aber zwischen dem ersten und zweyten ge-
theilt wird. Eine ähnliche Einrichtung ist auch bey den andern Preisen
getroffen. Der zweyte Preis ist ein silberner Becher mit 89 Ducaten;
der drttte und vierte bestehen in Geld, und zwar ersterer in 40, der anderem
3N Ducaten. Alle diese Preise sind für inländische Pferde bestimmt. — Über-
dies, ist von der Acciengesellschaft ein sogenannter Kampfbecher, I40Ducaten
im Werth, gestiftet. Um diesen Becher zu gewinnen, muß an den Besitzer
desselben 6 Wochen vor dem früher bestimmten ersten Renntage eine Heraus-
forderung geschehen. Dieser nimmt die Herausforderung alsogleich an, oder
er muß den Becher dem Herausfordernden übergeben. Jeder Herausfordern-
de zahlt eine Einlage von 50Ducaten. Nur ein Pferd desselbenBesitzers darf
laufen, und dieses muß gleich bey der Herausforderung bezeichnet werden.
Wer denBecher durch 5 Jahre ununterbrochen imBesitz erhält, wird vollstän-
diger Eigenthümer desselben. Seil 1832 ist Graf Fral> z Harrach Be-
sitzer dieses Bechers. Noch andere 4 Preise, welche in einer Goldschale,
in Geld und in einer Peütsche bestehen, desgleichen 8^veep5<alie5 sind
von der Actiengesellschaft. — Auch werden Wetten zwischen Eigenthü-
mern ausgezeichneter Pferde geschlossen. — Wahrend der Rennzeit kom-
men immer noch viele Privatwetten und sweepswlces zusammen. Die
Bahn mißt 2 Meilen, weniger einige Klafter; ihreWendungen und ge-
raden Linien lassen nicht viel zu wünschen übrig, der Turf (wie es der
Engländer nennt) ist aber nicht so gut; da der Boden durch Wägen, Ar-
tillene-Manovers, Vieh«., oft verdorben wird. — Alle, freylich noch
zu geringen Preise, sind durch Privat-Subscription gedeckt. — Es be-
steht auch eine Subscription von 14 Theilnehmem seit 1829 nnt jährli-
chen 20 Ducaten auf L Jahre, zur Aufmunterung der Einfuhr und Zuchr
ausgezeichneter Hengste und Stuten (unter 7, Jahren).Der Gewinner dieses
Preises von 280 Ducaten, kann um denselben Preis nicht mehr la.lfen,
(die ersten 6 Jahre für Pferde jedes Landes, für die Nachkömmlinge der-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie