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I ahn , I o h. Hl
3 Thore, und z.'hlt mit Einschluß ihrer 3 Vorstädte über4,800 Einw.,
unter welchen sich viele Tuchmachermeister und bürgerliche Leinwebermeister
befinden. Die schöne Stadtpfarrkivche hat zwey, 33 Klft. 2 Fuß hohe
Tbürme, welche die höchsten in Österreichisch-Schlesien sind. Es befinden
sich hier ein fürsil. Schloß, eine Hauptschule, ein Spital und mehrere
Leinwandbleichen. Man sieht hier die Ruinen der alten Schlösser Lo-
benstein und Schel le n be rg, deren letzteres noch im 16. Jahrhun-
dert Residenz der Markgrafen von Brandenburg, als Regenten des Für-
stentbums Iagerndorf, wav. Den Burgberg, der sich auf der Nord-und
Oststito der Stadt erhebt, ziert eine prachtvolle Kirche.
I ahn , I o h . , Docror der Philosophie und Theologie, Domherr
zu Wien , geboren zu Tasiwitz in Mahren am 18. Iuny 1750. Erstu-
dirte die humanistischen Wissenschaften am Gymnasium inZnaym, die
Philosophie in O l mutz, und die Theologie im Prämonstratenserkloster
Brück, in welches er 1772 trat; er legte die Gelübde am 1().
Iuny 1774 ab. Nachdem er einige Zeit zuMislitz sich in der Seelsorge
verwendet hatte, kam er als Lehrer der morgenländischen Sprachen und
der Hermeneutik des alten und neuen Testamentes in das Stift zurück,
ward späterhin auch Vicedirector des Gymnasiums zu Znaym, und er«
hielt den 20. August 1732 den Doctorhut der Theologie an der Uni-
versität zu O lmütz. 1784 wurde das Stift aufgehoben, und er bekam
die öffentliche, ordentliche Professur der morgcnlandischen Sprachenkunde
und der Hermeneutik am Lyceum zu Olmütz; 1789 wurde er als or-
dentlicher Professor der morgenländischen Sprachen und Literatur, der
Einleitung in das alte Testament, der biblischen Archäologie und der
Dogmatik an die Universität in Wien übersetzt. Er hat sich durch
seine Vorträge viele Verehrer in den österr. Staaten, und durch seine
Schriften einen solchen Nahmen erworben, daß er von Seite sei-
nes Lehramtes und Charakters unter die achtungswerthesten Manner
der österr. Monarchie, in Rücksicht auf seine Schriften aber unter
die ausgezeichnetsten Gelehrten gehört. Nach 17 ruhmvoll im Lehr-
amt geführten Jahren lohnte man 1806 seine Verdienste mit einer
Domherrnsiellezu St . Stephan inWien. Er starb den 16. Aug. 1816.
Seine Schriften sind: Einleitung in die göttlichen Schriften des alten
Bundes. Wien, 179); 2. umgearbeitete Aufl. 2 Theile. Wien 1802—3.
— Hebräische Sprachlehre für Anfänger, eb. 1792.— Armenische oder
chaldaische und syrische Sprachlehre für Anfanger, eb. 1793'. — Arabi-
sche Sprachlehre, eb. 1796.— Biblische Archäologie. 3Thle. in5Bdn.
eb. 1797—1804; 2. verbesserte, vermehrte und zum Theil umgearbeitete
Aufl. 3 Thle. inöBdn. eb. 1807—25.— E'ementarbuch der hebräischen
Sprache sammt hebräischem Wörterbuche 2 Thle. eb. 1799. 2. umgear-
beitete Auflage, eb. 1800. —Chaldäische Chrestomathie, großtenrheils
aus Handschriften, eb. 1800. — Arabische Chrestomathie, eb. 1802.—
Lexicon arabico-lalmum, Cnrestomathiae arabicae accninmodatunl
eb. 1812.— Inlraduclio in librog «acros veteris Foederis in com-
lim redaclil, eb. 1804. — Arcnaeologia kiblica in como^ndluin,
a,eb. 1305.Neu herausgegeben vonAckerm ann(s. d.), eb. 1826
)jl2 h^brllica digl'ssit et graviores lectionum varietates ad-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie