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Ieitteles, Ionas. 81
liest späterhin, durch häusliche Verhältnisse bestimmt, die juridische Lauf-
bahn und ist jetzt Theilhaber eines Großhandlungshauses in Wien. Er
frequentirte in gehöriger Ordnung das Gymnasium der Piaristen aufder
Neustadt in Prag, und kam dann auf die Carl-Ferdinandsische Uni-
versität, wo er Philosophie und Jurisprudenz hörte. Der bekannte Schrift-
steller A. G. Meißner, der damahls den Lehrstuhl der Ästhetik und
classischen Literatur hatte, zog den Jüngling bald freundlicb an sich, der
durch mehrere Jahre sowohl seinen öffentlichen als Privatunterricht genoß.
Dieser war stets interessant und lehrreich, da Meißner besaß was er
lehrte, nähmlich Grazie und Glatte deö Styls. Im Drucke sind von ihm
erschienen: Die Kuhpocken-Impfung, Prag 1804. (InVerbindung mit
seinem Vater und unter Leitung seines Großvaters.) — Biographische
Skizze des Doctors Ionas Ieitteles, eb. 1L06. —Analecten, Arabesken
und Allegorien, eb. 1807. — Clio, eine Reihe welthistor. Scenen, Wien
1834. — Ästhetisches Lexicon. Alphabetisches Handbuch zur Theorie der
Philosophie des Schönen und der schönen Künste, nebst Erklärung der
Kunstausdrücke aller ästhetischen Zweige. 1. Bd. eb. 1835. (Ein Werk,
was sich durch Gründlichkeit und Klarheit, wie durch Geist und Würze
bereits den Beyfall der Kenner gesichert und in die Kreise der Gebildeten
Eingang gefunden hat.) — Gegen 400 zerstreute Aufsatze in verschie-
denen Journalen des In- und deutschen Auslandes, theils kritischen,
theils historischen, theils satyrischen/ theils poetischen Inhaltes, von
größerem und kleinerem Umfange; unter seinem Nahmen oder auch
größtentheils anonym und Pseudonym. Die meisten hievon befinden sich
ln den Annalen der österr. Literatur, im Wiener literarischen Anzeiger,
im Movgenblatte (1316—20), in der eleganten Zeitung(1809—12), in
der Dresdner Abendzeitung (1817), indem Dessauischen Sulamith (1806
—13), in Horm ayr's Archiv (1812 und 1813), in der Wiener Zeit-
schrift für Kunst, Literatur :c. (1317—20), in Becker's deutschem
Anzeiger, in Andre's patriotischem Tageblatts Und im Wiener Conver«
sationsblatte, woran er besonders thätigen Antheil nahm, dann in ver-
schiedenen Sammlungen und Taschenbüchern, in Castelli's Huldigung
den Frauen, in der Ceres und Philomele, im K u efkn er'schen Ta-
schenbuche :c; Einige seiner kleinen Satyren sind ins Französische und
Polnische übersetzt worden. Er ist gegenwärtig mit einer Auswahl seiner
theils gedruckten, theils ungedruckten vermischten Aufsätze beschäftigt,
die beylausig 3—4 Bde. umfassen soll,
Ieitteles, I onas , der Heilkunde Doctor, der Weltweisheit
Baccalaureus, des ehemahligen böhmisch-israelitisch-chirurgischen Gre-
miums immerwährender Prajes, beeideter Physikus der Prager Israeli-
tengemeinde und beständiger Arzt am dasigen israelit. Krankenhause, ge-
boren am 15. May 1735 zu Prag, Sohn eines dortigen Apothekers und
Urenkel des in dem (von I. F. Ritter von Schönfeld kundgemachten)
Verzeichnisse adeliger böhm. Familien vorkommenden Hofdoctors Lob
I. —I onas I . gehsrtc in P rag zu den berühmtesten practischen Ärz-
ten des vorigen Jahrhunderts. Anfänglich Gehülfe in der Apotheke seines
Vaters bezog er nach gemachten propädeutischen Studien 1752 die Uni-
versität Leipzig, wo er Schröckh, Lu dewig, Ernesti u. A.vor-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie