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Rra in , I I . Geographie und Statistik. 37!
climatischen Verhältnisse dieses Herzogthums sind so verschieden, als es
die Erhöhung des Bodens und die Stellung seiner Hauptgebirgsrücken
ist. Ziemlich rauh ist das Clima im Nordwesten und fast in dem ganzen
westl. Theile des Landes, den hohe Gebirge einnehmen; aber schon auf
einem merklich höheren Grade ist die mittlere Temperatur in den ösil.
Theilen des Neustadtler Kreises. — K. ist kein so stark bewässertes Land, als
die ihm nördlich angränzenden österr. Provinzen. Kein einziger europäi-
scher Hauptstrom stießt durch sein Gebieth, und der große Nebenfluß der
Donau, die Save, entspringt zwar inner seinen Gränzen aus zwey
Quellen', bleibt aber als schiffbarer Fluß von dem Orte, wo er die Lai-
bach aufnimmt, nur noch eine mäßige Strecke im Lande selbst, und stießt
dann, zwischen Steyermark und K., durch Croatien und längs der Süd,
gränze Slavoniens der Donau zu, die er am östlichsten Ende des letzt-
genannten Landes erreicht. Er breitet indessen sein Flußgebieth fast über
das ganze Land aus; nur der Idria - Fluß und der Wispach - Fluß
nehmen ihren Lauf gegen den westlicheren Isonzo. — Der größte Ne-
benfiuß der Save in diesem Lande ist die Kulpa, welche die südöstli-
che Landesgränze gegen das Seegebieth bildet. — Von den übrigen Flüs-
sen K.'s verdienen vorzüglich bemerkt zu werden: Die Laibach, welche
sich durch die kleine Laibach (Oradaschza) verstärkt, noch in K. in die
Save ergießt; die Zayer, und die Kanker, die beyde ihr Wasser
mit der Save vereinigen; die Feistritz, welche den Loibler, Neuler,
Rauschitza und mehr andere größere Bäche aufnimmt, und bey Lust-
hal in die Save fällt; die Leibnitz, welche, ebenfalls durch meh-
rere andere Gewässer verstärkt, sich in den Hauptfluß des Landes ver-
tiert ; die Gurk, ein ansehnlicher Fluß, der durch einen weiten
Landstrich K.'s seinen Lauf fortsetzt, und sich endlich bey Tsch a tesch
in die Save ergießt, und der Broschitza - Bach, welcher vorzüglich
wegen seines Ausflusses in den Czirknitzersee merkwürdig ist. K. hat, wie
Steyermark, keine großen, aber desto merkwürdigere Seen. Vorzüg-
lich ist dieß der Czirknitzersee, wegen des sonderbaren Naturspieles des
Zu- und Ablaufes seines Wassers. Andere bemerkenswerthe Seen sind:
Der Feldesersee, in einem schönen Alpenthale an der nordwestl. Landes«
gränze befindlich. In der Mitte desselben erhebt sich eine sehr kleine Fel-
senmsel über das Wasser, auf welcher eine als Wallfahrtsort vielbesuchte
Kirche steht. Seinen Ablauf hat dieser See in die Save bey ihrem Ur-
sprünge. Eben dahin kommt auch das Wasser des größeren Wochei-
nersees im sogenannten Buchenthale. Der Ursprung dieses Sees ist sicht,
barer, als bey dem vorigen; denn er quillt aus einem ziemlich beträchtli-
chen Felsenloche mit großer Gewalt und starkem Geräusche hervor, außer
welchem diesem See aber auch noch einige andere kleine Bergbache ihr
Wasser zuführen. — Der Boden K.'s gehört im Durchschnitte zu den
minder fruchtbaren Theilen der Monarchie; doch findet auch hier nach
den verschiedenen Landesgegenden eine bedeutende Abweichung Statt.—
In dem ganzen grösiern westlichen Theile des Landes gibt der felsige, un-
tergrabene Boden, wenige Producte, wozu auch die hohe Lage des Lan-
des das ihrige beytragt; dafür ist in einigen Theilen des Neustadtler
Kreises der Boden um so fruchtbarer, aber nirgends in dem Maße, daß
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie