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Rra in , 11. Geographie und Statistik. 277
und 250 Centner Wachs ausgeführt; Mastochsen aber 850 Stück (vor-
züglich nach Trie st und Görz) außer Landetz getrieben. Nebst diesen
wurde einiger Wein nach Kärnthen, Mehl in Fässern nachTriest, und
der größte Theil des hier gewonnenen Quecksilbers nach Niederösterreich
und Trieft ausgeführt. — Dagegen bestand die Einfuhr aus mehr
als 20,000 Eimern ungarischen und 18,312 Eimern italienischer Weine;
aus beyläufig 32,000 Centner Seesalz, dann Steinsalz aus Ungarn;
aus 1,214 Centner Ohl, verschiedenen Südfrüchten, allen Arten Colo-
nialwaaren (darunter 230 Centner Kaffeh und 620 Centner Zucker), aus
feinen erblandischen Tüchern und Wollenzeugen; aus ungar. Tabak,
vielem Horn- und einigem Schafviehe; aus einer Menge Schnittwaa-
ren, Seidenzeugen und Seide, Metall- und Glaswaaren. — Es ist
wahrscheinlich, daß das Land bey seinem eigenen Handel etwas verliert;
aber es ist gewiß, daß durch die Vortheile des Commissions- und Tran-
sitohandels K. im Ganzen große Summen gewinnt, und man berechnet
allein, daß durch den Verkehr der Gotscheer über 30,000 Gulden jähr-
lich an reinem Gewinne dem Lande verbleiben. Sowohl die von Wien
durch K. nachTriest geführte Haupt-Commerzialstraße, als auch die
größeren Handelsstraßen nach Kärnthen (über den Loibl nach Klagen-
furt und über die Würzen nach Vil lach), nach Görz und Id r ia ,
dann über Möt r l i ng nach Carlstadt in Croatien, sind wohlange-
legte Kunststraßen, und werden, ungeachtet derHindernisse, welche in den
Terrainverhaltnissen ihren Grund haben, auch gut erhalten, obschon der ur-
sprüngliche Straßenfond von beyläufig 36,852 Gulden lange nicht mehr
hinreicht. Überdieß sind in unsern Zeiten noch neue Kunststraßen zur
Beförderung des Handels hinzugekommen, wohin besonders die Stra-
ßenanlage gehört, die über Rei fn iz bis an die Kulpa, Brod gegen-
über, geschehen ist, wodurch Laib ach mit der neuen Maria Loui-
senstraße und mit den Seehäfen von Fiume und Buccar i in nä-
here und bequemere Verbindung gesetzt worden ist. Mit Ausnahme der
Letzteren sind an allen übrigen Hauptstraßen in den gewöhnlichen Entfer-
nungen Postämter errichtet, und an der Straße von Wien na^ Trie st
findet eine tägliche Eilfahrt hin und zurück, Statt. Die Beförderung
des Wassertransports hat sich die Landesstelle auch bey der Voraussicht,
daß der Haupthandel des Landes nicht außerordentlich dadurch gewinnen
könne, dennoch sehr angelegen seyn lassen; weil sich bey näherer Be-
trachtung dieses Gegenstandes leicht die Überzeugung ergibt, daß durch
dieses Hülfsmittel eine Handelserweiterung mir Croatien und den rück-
wärts gelegenen Ländern erreicht werden kann, die dem Lande neue Vor-
theile verspricht. Nicht unbedeutende Arbeiten sind daher an den Flüssen
Laibach und Save geschehen, um theils größere Schiffe, als bisher ge-
braucht werden konnten, in Anwendung bringen zu können, theils die
Fahrt gegen den Strom zu erleichtern. K. hat übrigens keinen bedeuten-
den Handelsplatz. Die Nähe dsr Seestädte machen auch dieser Provinz
einen solchen entbehrlich, und es ist ihr zugleich weit vortheilhafter, das;
der Betrieb ihres Handels unter einige Plätze vertheilt ist, die jeder mit
individueller Wahrnehmung seiner Localvortheile zu des Landes allge-
meinen Besten benützt. K. hat durch einige Jahrhunderte mit Steyer-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie