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3M Laibacher Rrc is .
oder Iahrmarktplatz, dev Rain- und Landungsplatz, wo die Haupt-
mauth steht, so wie der Kapuzinerplatz sind klein. Dagegen fehlt es nicht
an einzelnen schönen geistlichen, und weltlichen Gebäuden. Von den er«
steren sind zu nennen:DieDomkirche zum heil. Niclas mit sehenswer-
then Altar- und Frescogemälden d.s Künstlers Ju l ius Qualeus;
die Pfarrkirche zum heil. Jacob; die geschmackvolle Kirche der Ursuli.
nerinnen. Außerdem besitzt L. noch 9 andere Kirchen und 3 Klöster.
Erwähnenswerthe weltliche Gebäude sind: Das Lyceum mit einem agro-
nomischen Garten, das gothische Nathhaus, die alte kaiserl. Burg, das
Landhaus, das ständische Schauspielhaus und Redoutengebäude, die
Caserne in der St. Petersvorstadt, das Militär-Erziehungshaus in dev
Vorstadt Gradische, der Au ersperg'sche Palast. — L. ist derSitz des
illyr. Guberniums für Kärnthen und Kram, der Kreisbehörde, eines
Stadt- und Landrechts, einer Polizey-Direction, des Bücher-Revisions-
amtes und eines Bischofs mit seinem Domcapitel und Consistorium; es
hat ein Lyceum und Gymnasium, eine Landwirthschafts-Gesellschaft,
ein Landes-Museum, Armen- und Kranken-, Straf- und Versorgungs-
Anstalten, mehrere Manufacturen in Seidenzeug, Fayence und chemi-
schen Producten. Über der Stadt liegt auf einer Anhöhe ein stark befe->
stigtes Bergcastell. Die Aussicht von dieser Höhe ist sehr reizend.
Laibacher RreiS im Herzogthum Kram.des Königreichs Illynen
hat seinen Nahmen von der Hauptstadt Laibach und begreift den Land-
strich sonst Oberkrain genannr; er gränzt im Nordosten an den Villacher
und Klagenfurter Kreis, im Norden mit Steyermark, im Südost mit
dem Neustadtler, im Süden mit dem Adelsberger und im Vesien mit
dem Görzer Kreis, ist in 17 Bezirke eingetheilt und zählt auf 56 Q.
M. 154,376 Einwohner in 5 Städten, 18 Vorstädten, 5 Markten,
913 Dörfern und 23,699 Häusern. Die Mehrzahl der Einwohner be-
steht aus Wenden, nur gegen Klagenfurt hin wohnen einige Deutsche;
alle bekennen sich zur katholischen Religion. Die Oberfläche ist gebirgig;
der Kreis ist auf 3 Seiten mit den höchsten Gebirgen, worunter der
Terglou ist, umgeben. Im Nordwesten des Terglou ist eigentlich der
Ursprung der Save, in seinem Süden liegt das merkwürdige Wocheiner
Thal mit dem Wocheinersee, aus welchem die Wocheiner Save den
Ursprung nimmt, und der eigentlichen Save zuströmt. Zwischen dem
Terglou und dem Wocheiner Thale sieht man ein langes Felsenthal,
Sajesierzan, mit 5 Seen, deren abfließendes Wasser die Erde verschlingt,
und mitten aus einem 40 Lachter hohen Loche der senkrechten Felsenwand,
welche das Wocheiner Thal im Westen verschließt, wieder hervorstürzt, un-
ter dem Nahmen Saviza in den Wocheinersee fällt und ihn als Wocheiner
Save wieder verläßt. Die Mitte des Kreises ist ziemlich eben und schloß
sogar einen 3 Q. M. großen Sumpf ein, der zu beyden Seiten des
Laibacher Flusses sich hinzog und der Laibacher Sumpf genannt wurde.
Es gab in Europa wenige Seen und Moräste, auf denen man im Früh-
ling uttd Herbste eine so grofie Menge von Zugvögeln fand als auf
diesem. Das große Unternehmen der Austrocknung dieses Moores ist jetzt
vollendet. Die vorzüglichsten Products dieses Kreises sind: Korn, Obst,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie