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M i n e u r s - C o rps . — M i s l e y .
yon Antike«/ ein mineralogisches und botanisches Handcabinet/ und eine
Sammlung physikalischer Instrumente. Sie wählt auch Ehrenmitglieder
(gegenwärtig 4).
Mineurs torpS, besteht aus dem Stäbe, aus 5 Compagnien
und einer Garnisons-Abtheilung. Die weitere Bildung im Dienste und
in den, besonders dem Unter-Officier und Officier nöthigen, mathema-
tischen und sonstigen Wissenschaften, auf welche die Minirkunst gebaut ist,
geschieht in der beym Corps zu Hainburg bestehenden Schule. Die
Inhabersrechte über das Mineurs- wie über das Sappeurs-Corps (s. d.)
sind dem General-Genie-Director eingeräumt, von dem es abhängt,
welches Befugnisi in Ansehung auf Beförderungen und Heyrathsbewilli-
gungen er den Commandanten dieses Corps zu errheilen für gut findet.
Dasselbe steht sowohl in peinlichen als bürgerlichen Rechtssachen unter
seiner Gerichtsbarkeit. In Ansehung des innern Dienstes/ der Subordi-
nation und Discivlin, ist für sie auf gleiche Weise, wie für die Artillerie,
das Infanterie - Dienst - Reglement verbindlich.
Mirano (Miran), venetian. Marktflecken mit 2,500 Einw. in
der Delegation Padua, am Flusse Muson und am Anfang des Canals.
von Mirano, der nach M i ra an die Brenta führt.
Mischbach, Wildbach in Tyrol, der im Stubaythale einen sehr
sehenswerthen Wasserfall bildet. Er stürzt sich über eine schwindelnd hohe
Felsenwand im freyen Falle schäumend herunter, fallt auf einen Felsen-
vorsprung, und zersplittert da in den feinsten Wassdrstaub. Bey trockener
Sommer - und naßkalter Witterung fühlt der M. nicht viel Wasser,
er bereichert sich nur durch das Aufthauen des Gebirgsschnees und des
Eises von dem kleinen, unten an der Habichtsspitze gelegenen Ferner,
aus dem er sein Wasser zieht. Wenn er durch Regengüsse anschwillt, so
ist der Anblick seines Falles majestätisch, allein es wird auch dann gefähr-
lich, in seiner Nähe zu verweilen, denn wie sonst die Wassertropfen vom
Felsenkopse abprallen, so schleudert er dann die größten Steine von sich.
Oft wird das benachbarte Vo lderau dadurch mit Verheerungen heim-
gesucht.
Miskolcz, ungar. Marktflecken und Hauptort des Borsoder Co-
mitats, an derHauotcommerzialstraße, die aus Ober-Ungarn nachPesth
führt, in einer angenehmen zvemreichen Gegend. M. ist einer der größten
Marktflecken Ungarns, und übertrifft an Ausdehnung und Bevölkerung
viele Städte, er zahlt 27,630 Einw., meistens Reformirte und Luthe-
raner, dann auch Katholiken, unirte und nichtunirte Griechen und Juden.
Hier ist der Sitz der Comitatsversammlungen und der Gerichtsstühle, ein
kathol. und ein reformirtes Gymnasium, ein Minoritenkloster, ein schönes
Comitatshaus, eine kathol. Pfarre, eine griechisch- nichtunirte, eine refor-
mirte und eine evangel. - lutherische Kirche. Der Ort ist von weit ausge-
dehnten Weingebirgen umgeben, die reichlich und guten Wein tragen,
auch gedeihen in dieser Gegend die Melonen sehr gut. Der Haupterwerb-
zweig der Einwohner ist der Betrieb der Landwirthschaft und des Handels,
welch' letzterer von der Lage des Ortes sehr begünstigt wird.
Misley, Jos. Peter Alcantara, von einem Zweige der alten
ungarischen Familie der M., wurde am 1!). Oct. 1761 zu Wipp ach in
Oesterr. Nat. ßncyll. Vd. III.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie