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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3
Page - 710 -
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Page - 710 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3

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710 M o < ch e l e s. den Knaben, der viele Neigung zur Musik zeigte, anfänglich den ge- wohnlichen Unterricht im Pianofortespielen ertheilen, da er jedoch bald Spuren eines großen Talentes entwickelte, so ließ ihm sein Vater 1304 dm Unterricht des als Theoretiker rühmlich bekannten Fr iedr .Dion y S Weber, Directors des Conservatoriums in P rag , angedeihen. M. machte unter dessen Leitung bald erstaunenswcrthe Fortschritte, beson- ders trug er Moz a rt'sche Compositionen mit einer Fertigkeit und einem Ausdrucke vor, welche ihm die Bewunderung aller Kunstverständigen er- warben. Nun wurde er auch in die grandiosen Schöpfungen Bach's und Händel's eingeweiht, welche M. in Kurzem mit der ihnen gebührenden Würde und Feyerlichkeit vortrug, überhaupt machte ihn sein wackerer Meister mit allen Formen des gediegenen Fortepianospieles bekannt, so, daß ssich nebst der Fertigkeit vom Blatte zu spielen, auch das Talent bey M. entwickelte, ein ihm aufgegebenes Thema aus dem Stegreif mannigfaltig und interessant durchzuführen. Bald wagte sich der junge Virtuose, nun auch an eigene Compositionen und begann, sowohl in Pri- vatzirkeln, als auch bey öffentlichen Concerten durch sein vortreffliches Spiel zu glänzen. 1803 ging M. auf das Anrathen mehrerer Kunst- freunde nach Wien, um dort seine Bildung zu vollenden, und er war auch so glücklich, den Unterricht des berühmten A l bre chtsberger zu ge- nießen, wodurch sich M. auch im doppelten Contrapuncte und in der Fuge vollständig ausbildete. Auch Sa l i e r i unterstützte die Fortschritte des jungen Künstlers durch freundschaftlichen Rath, und so entwickelte sich nun dessen Kunsttalent mit solchen Niesenschritten, daß er bald der Liebling von Wiens kunstsinnigem Publicum und unter die ersten Vir- tuosen dieser Hauptstadt gezählt wurde. Der Eifer, sich mit andern gro- ßen Clavierspielern, welche sich damahls in Wien aufhielten, nah- mentlich mit dem Componisten Meyerbeer, zu messen, trug ebenfalls Vieles zu seiner Vervollkommnung bey. Nach mehreren kleinen Kunst- reisen in das'nördliche Deutschland, bey welchen er überall mit großem Beyfalle aufgenommen wurde, trat M. 1320 eine große Reise über Holland und Frankreich nach England an, und erregte allenthalben durch die Kraft und Bravour seines feurigen Vortrages, durch seine interes- santen effectvollen Compofirionen, vor allem aber durch sein überraschen- des Talent im Felde der freyen Phantasie die größte und ungetheilteste Bewunderung. In London mir allgemeinem Beyfalle aufgenommen, wählte er diese Stadt zu seinem bleibenden Aufenthalt, doch reiste er 1323 mit seinem Freunde und Kunstgenoffen, Kalkbrenner, auf eini- ge Zeit in sein Vaterland zurück, bey welcher Gelegenheit er auch Wien wieder besuchte und sich daselbst mehrmahls hören ließ. Hatte sich M.'s Spiel schon früher im Effectvollen und Glänzenden ausgezeichnet, so hatte es wahrend seiner Abwesenheit nach dem fast einstimmigen Urtheile aller Kenner noch an Gediegenheit und Gehalt bedeutend gewonnen. Auch die Compositionen dieses Meisters fand man durch Gediegenheit der Erfindung, kunstreiche Ausführung und besonders durch Gewandtheit der Instrumentirung auf eine bey weitem höhere Stufe gestellt. 1824 kehrte M. über Dresden, Leipzig, Be r l i n , Hambnrg und Par is wieder nach London zurück. 1326 machte er eine neue Kunst-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Volume 3
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe I-M
Volume
3
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
768
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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