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Obriyberg. — Ochsenh cimer. 75
e, nun 1804 durch seinen Schüler Paul Solarisch ein Handbuch der
Geographie nach Gaspari herausgeben. — Als 1805 Venedig an
Frankreich abgetreten wurde, ging O. nach C a rlo witz und wanderte
im September 1807 nach Belgrad, um, was er bisher für das Wohl
ftiner Serben nur gewünscht und gepredigt harte, selbst realisiren zu hel-
fen. Seit dieser Zeit hat manches über ihn in deutschen polirischen und
gelehrten Zeitungen verlautet. Er wurde als ein griechischer Philosoph
belannr, der in Belgrad Schulen errichtet und sich durch wissenschaft-
liche Tendenz in seinem Varerlande so vortheilhaft ausgezeichnet hatte.
Üoer seine Bekanntschaft mit Czerny-Georg, bey dem er zuerst als.
Erzieher seiner Kinder auftrat, dann Senator, Minister des Culcus
und der auswärtigen Angelegenheiten wurde, schwebt noch manches Dun-
tel und die Nachrichten sind widersprechend. Er starb den 26. März (7.
April neuen Styls) 1822zu B elg rad. Unter den Illyriern (Serben)
vom griechischen Nirus war er unstreitig der erste, der in seinen Schrif-
ten die altslaoische todte Büchersprache mit dem lebenden Dialecte seiner
Landsleure vertauschte. Er hat tüchtige Nachahmer gefunden, und wenn
einst die serbische Literatur in ihrer Blüthe dastehen wird, so wird stets
0. als ihr Urheber gelten.
Obritzberg, niederösterr. Dorf im V. O. M. B. , hat ein klei-
nes Steinkohlen - und Alaunwerk.
Obrowiy (Zabrdowice), mähr. Herrschaft, eigentlich eine
Vorstadt von Brunn , an der Zwittawa, mit großen Tuchmanufac-
t!:ven und einem k. k. Militärspiral. Vormahls war hier eine um das
Jahr 1200 gestiftete Prämonstratenser-Abtey, welche 1734 aufgeho-
benwurde. Die ehemahlige Stifts- und jetzige Pfarrkirche zeichnet sich
durch Ohl- und Frescomalereyen aus.
Ochotnica, galiz. Dorf im Sandecer Kreise, liegt zwischen
hohen Gebirgen an einem Bache. Es ist, da seine Hauser sehr zerstreut
sind, 18,725 Schritt lang, und geHort demnach zu den ausgedehnte-
sten Dörfern der Monarchie.
Ochsenburg, niederösterr. Dorf im V. O. W. W., liegt hart
am rechten Ufer der Traisen, südlich ober St. Polten, und südwestlich
von Pira. Der Ort hat 190 Einwohner und ein Schloß, welches auf
einer Anhöhe eine sehr angenehme Lage und eine ungemein reizende
Fernsicht hat. Dieses Schloß enthält eine schöne Cavelle und ist der
gewöhnliche Sommeraufenthalt des Bischofs von St. Pö lten. Außer-
dem bildet O. einen der Vergnügungöorte der Bewohner St . Pö ltens.
Gchsenheimer, Ferd., war zu Mainz 1765 geboren. Nach
zurückgelegten Studien promovirce er als Doctor der Philosophie, nahm
dann eine Hofmeisterstelle zu Man heim an und ward darauf Schau-
spieler bey der Quanl'schen Gesellschaft, dann Hofschauspieler zu
Dresden, 1307 zu Wien. O. führte als Pseudonymus den Nahmen
Theobalo Unklar, war Mitglied der Gesellschaft naturforschender
Freunde zu Ber l in und mehrerer anderer gelehrter Gesellschaften. O.
machte sich als gelehrter Entomolog bekannt. Er starb zu Wien am
1. Nov. 1822, nachdem er eben als Hofschauspieler in Pensionsstand
getreten war. Er schrieb: Skizzen aus dem Menschenleben, oder Ge«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie