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N6 O r d e n. — O r i a n i.
Orden. Deren sind nachstehende: 1) Orden des goldenen Vließes.
— 2) Sternkreuh-Orden (fürDamen). — 3) Maria-Theresien-Orden. -^
4) Ungar. St. Stephan-Orden. — 5) Leopold-Orden. — 6) Orden der
eisernen Krone. — 7) Elisabeth-Orden. Über das Nähere s. Golde-
nes V l i e ß , Eiserne Krone, die Schlagwörter der übrigen O.,
so wie auch Clv i l -Eh renkreu z.
G'Reil ly, Alexander Graf v., kön. spanischer General, ward
geb. 1737 in Ireland. Frühzeitig widmete er sich dem Militärstande und
trat in spanische Dienste, in welchen er dem österr. Successionskriege in
Italien beywohnte. 1757 trat O. in österr. Dienste und zeichnete sich im
I. Feldzuge des siebenjähr. Krieges gegen Preußen aus, 1759 verließ er
seinen Posten jedoch wieder und nahm erst im französischen, dann abermahls
im spanischen Heere Dienste, wo er sich bey mehreren Gelegenheiten
sehr auszeichnete, Feldmarschall, Commandant von der Ha van nah,
Gouverneur von Neu - Orleans wurde, 1765 nach seiner Zurückkunfi
nach Europa dem König Car l I I I . b^ y einem Aufstande das Leben ret-
tete und dann dessen Günstling und 1774 Commandant der Expedition
gegen Algier wurde, welche jedoch ungünstig endigte. Nach demTode
des Königs 1783 siel O. in Ungnade bey Hof, er zog sich nach Catalonien
zurück und starb 1794, als ihm eben der Oberbefehl der span. Armee in
den östlichen Pyrenäen zugetheilt worden war.
Gr ian i , Barnabas, Abbate, Director der Sternwarte zu
M a i l a n d , Ritter der Ehrenlegion und der eisernen Krone, Mitglied
des italien. Institutes der Wissenschaften und Künste^ berühmter Astro-
nom, wurde geboren den 15. April 1753 zu Garegnano, einem
Dcafe bey Mai land. Das Studium der Mathematik und Astronomie
betrieb er mit vielem Eifer und wurde 1777 bey dem großen Observato-
rium in Ma i land angestellt. 1786 sandte ihn die Regierung nach
London,lum daselbst von Ramsden mehrere astronomische Instru-
mente für diese Sternwarte verfertigen zu lassen; bey dieser Gelegenheit
erwarb sich O. H e rsch el's Freundschaft, mit dem er fortan in stetem
Briefwechsel stand. Napoleon zeichnete ihn besonders aus, bey Er-
richtung des italien. Institutes wurde O. eines der ersten Mitglieder des-
selben, später wurde er zum Grafen und zum Senator des Königreichs Ita-
lien ernannt. Seine Beobachtungen zeichnen sich durch diegrösire Genauig-
keit aus; er berechnete zuerst, daß die 1801 vonPiazzi Zudeckte Ce-
res kein Komet, wie man allgemein glaubte, sondern, nach den Ele-
menten ihrer Bahn, ein Planet sey. Mit Reggio und Caesaris
setzte O. die von dem berühmten Lag r a n g e begonnenen astrono-
mischen Ephemeriden fort; seine Abhandlungen enthalten treffliche Bey-
spiele, Regeln und Bemerkungen für die practische Astronomie. Die vor-
züglichsten seiner Werke sind: Tafeln des Uranus, 1783. —Theorie
des Mercurs', 1793 und classische Elemente der sphciröidischen Trigo-
nometrie, Bologna 1806. Auch trug er durch stille Beobachtungen zur
Nichtigkeit der unter Napoleon ausgeführten großen geographischen
Charte des Königreichs Italien wesentlich bey. Sein Testament war
Gunsten der Sternwarte in Mai land.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie