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128 Ottakrin. — Gttenfeld.
Ottakrin (Ottakring), niederösterr. Dorf im V. U. W. W.,
liegt westlich von Wien am Ottakrinerbache, zwischen Neu-Lerchen«
feld und dem Gallizinberge, und zählt 1,000 Einw., welche Wein-,
Feld- und Obstbau treiben. Das gräfi. Al th an'sche Gebäude mit einer
Capelle, der dem Schottenstifte in Wien gehörige Schottenhof mit 2 Ca.
pellen und einem Garten und das Gasthaus zum Kaiser von Osterreich
mit Garten und Tanzsaal, sind die schönsten Gebäude des Ortes, we cher
an Sonn- und Feyertagen von vielen Wienern besucht wird. Den 11.
May 1835 wurde O. durch einen großen Brand fast ganz in Asche gelegt.
Ottenbcrger Ios . , Dr. der Philosophie, k. k. Professor am
Prager akademischen Gymnasium, Syndicus, Notar und Historiograph
der k. k> Prager Universität, wurde am 11. April 1768 zu Gröbnit
in österreichisch-Schlesien geboren, wo dessen Vater Hofgärtner auf
der Deutschmeister'schen Herrschaft Freudenthal war. Er vollendete die
Gymnasialstudien 1783 zu Prag am Piaristen-Gymnasium, die Philo-
sophie und die Rechtsstudien 1789— 95 an der Prager Universität.
Durch Fleiß und Kenntnisse erwarb er sich die Zuneigung aller Professo,
ren und Universitätsvorsteher so sehr, daß der akademische Senat ihn
1796 zum ersten Universitätskanzlisien ernannte, und nachdem er die
Richteramtsprüfungen und jene aus den politischen Gesetzen zurückgelegt
hatte, legte ihm die Landesstelle 1798 den Titel eines königl. Actuars
der Universität bey; worauf er 1805 mit Beybehaltung des Universitats-
Actuariates, am k. k. akademischen Gymnasium als supplirenderGramma,
tikal-Professor, 1807 aber an demselben Gymnasium als wirkl. Professor
der Geschichte und Geographie angestellt wurde. 1803 erhielt er die
philosophische Doctorwürde; 1814 erwählte ihn die philosophische Facul«
lät zu ihrem Facultätsactuar; 1815 ernannte ihn die Landesstelle zum
Vice-Syndicus, und 1831 auf den Vorschlag des akadem. Senates
zum Syndicus und Notar der Universität. Er dient daher seit seinen er-
sten Anstellungen ununterbrochen als Universitätsbeamter 40, und als
öffentlicher Lehrer 30 Jahre. Wegen seinen gehäuften Geschäften in die-
sen Eigenschaften konnte er von seinen Manuscripten bisher nur erst das
römische Kriegswesen in 5 Abtheilungen,.deursch und latein. mit 62 Kupfi/
Prag 1324, dann die ägyptischen Alterthümer, und die sieben Wunder
der Welt, eb. 1824 mit Kupf., im ausführlichen Texte geordnet und
erklärt herausgeben.
Ottenfeld, Maximi l . Otto Ritter v., k. k. wirkl. Hofrath,
oberster Hofpostoerwalter und Ehrenmitglied der k. k. Landwirthschafts-
Gesellschaft in Kra in , wurde am 7. Dec. 1777 zu Opotschno m
Böhmen geboren. Die Humanioren studirte er im Gymnasium der Be-
nedictiner zu Braun au, die philosophischen und juridischen Studien
legte er in Prag und Wien mit Auszeichnung zurücke 1802 wurde
O. bey der k. k. allgemeinen Hofkammer Conceptspracticant; 1306 >> m
Hofconcipisten und 1816 zum Hofsecretär befordert. Als solcher eröffnete
er eigentlich seine verdienstvolle Laufbahn; im Postlepartement zu-
getheilt, entging es ihm nicht, daß das österr. Postwesen, besonders
die Fahrpost-Anstalt, dem gänzlichen Verfalle nahe war, während die
Nachbarstaaten dieß Institut so viel möglich auf die Stufe der Vollkom-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie