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persenbcug. — pcssina v. Czechorod, Ign.
welchen sie die Stammutter der Fürsten von Lobkowili wurde. Der
altere Sohn Ma r im i l i an hatte sich dem geistlichen Stande gewid-
met, der jüngere Johann blieb daher der alleinige Erbe der Güter des
Vaters, mit dessen einzigem Sohn Wrat is law, der 1631 in einem
Treffen gegen die Schweden zwischen Wolmerstädt und Tanger-
münde siel, das Geschlecht P ernst ein erlosch.
persenbcug, niederösterr. Marktflecken undHauvtortder gleichnah-
Mlgenkaiserl.PatvimonialherrschaftimV. O.M.B. Das aus der Donau
emporsteigende Felsenschloß beherrscht eine weite Aussicht. Es ist zwar
über 800 Jahre alt; seine Alterthümlichkeit ist jedoch durch die vielen
Umbauungen verschwunden. Das jetzige Schloß ist ein 2 Stock hohes,
eckiges Gebäude mir einem großen Thurme gegen die Donau. SeinIn-
neres ist.geräumig und weitläufig; im nordlichen Theile sind 2Capellen.
Der Anblick der österreichischen und steyermärkischen Alpenkette und des
Laufes der Donau ist entzückend. In den Garten führt über eme tiefe
Gaffe des Ortes eine 50 Klafter lange Brücke. — Der Ort selbst, am
Fuße des Schloßberges, der Stadt I p s gegenüber, hat nur 74 Häu-
ser und 330 Einwohner. Die hiesigen Schiffmeister senden jährlich 350
befrachtete Schiffe stromaufwärts bis nach Negensburg und 850
Schiffe nebst 25 Flossen, meistens mit Holz, stromabwärts nach Wien,
Preßbürg und P esth. Der Ort ist auch dadurch lebhaft und wohlha-
bend, weil hier viele Schiffe, besonders Kehlheimer, gebaut werden.
-,- Bey P. wurde vor einiger Zeit ein in Verfall gekommenes Graphit-
bergwerk wieder aufgenommen. -
peschiera, lombard. Marktflecken und Festung in der Delegation
Ma^ttua, mit300 Einw. (ohnederBesatzung), in einer tiefen Lage am
Gardasee, wo der Mincio aus demselben fließt, hat breite Wassergra-
ben, Zugbrücken und Wälle, und ein Arsenal. Die Platze und Gaffen
sind an vielen Stellen mit Gras überwachsen, und auf dem Platze steht
eine große und schone Caserne. Der Ort ist bekannt durch mehrere Be-
lagerungen, wobey Kriegsflottillen sich auf dem See bekämpften. An
die Festung stoßt ein zu einem verschanzten Lager für eine große Armee
ganz geeignetes Terrain, durchschnitten von der großen Straße.
pessina v. Czechorod/ Ign>, Direttordes k. k. Thier- Heil-
mstituts in W ien , wurde 1766 zu Kosteletz in Böhmen geboren.
Pie philosophischen Studien vollendete er in der Hauptstadt seines Va-
terlandes, und entschied sich dann für die Arzneykunde. Um derselben
mit Erfolg obliegen, zu können, begab er sich nach W ien , woselbst
er sich so sehr auszeichnete, und besonders an dem anatomifche^Theater eine
so feltsne Gewandtheit darthat, daß man ibm die Srelle des Prosectors
anvertraute. Er correpetirte auch die Zergliederungskunde an der
Hochschule, an der er für die Bildung junger Ärzte viel Wohlthätiges
wirkte. — Nachdem P. den Doctorhut ersangt hatte, ward er zu dem
Posten des anatomischen Demonstrators aü der, hiesigen k.k. Thierarzney-
anstalt berufen, wodurch er in eine Lage versetzt ward, in welcher er für
sein Fach am meisten wirken konnte. Er versäumte auch keinen Anlaß,
das in ihn gesetzte Zutrauen zu rechtfertigen, weßhalb er nachmahls
nicht nur zum Hofthierarzt ernannt wurde, sondern auch aus dem Aus-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie