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pistor. — pitter.
ken. Schön- und Schwarzfärbereyen und eine Eisendrahtmühle. Im
Flüßchen Wottawa findet man bohm. Diamanten, Granaten, Perlen.
plstor, ta r l , k.k. Hosschauspieler, wurde um I780zuHammin
Westphalen geboren. Sohn eines preusi. Staatsbeamten sollte er sich eben-
falls der öffentl. Geschäftslaufbahn widmen; nach vollendeten Studien
an den Universitäten zu Halle und Ber l in aber fühlteer sichunwider«
stehlich zur Schauspielkunst hingezogen. Die meisterhaften Darstellungen,
der Werke Goethe's und Schilier's im Hoftheater zu Be r l i n ga-
ben seinem Triebe neue Nahrung und er beschloß, sich durch eifriges Stu-
dium ausschließend der darstellenden Kunst zu widmen. Bereits 1804 er-
hielt er ein Engagement im Hoftheater znSchw er in , wo er in mehreren
Rollen gefiel und rasche Fortschritte machte. 1806 wurde er bey der
Bühne zu Bremen engagirt, wo er sich nebst seiner Gattinn durch
7 Jahre des lebhaftesten Beyfalles zu erfreuen hatte. Nach der Besitznahme
Bremen's durch die Franzosen begab sich P. nach Braunschweig,
wo er ein Engagement erhielt und ebenfalls gefiel. 1820 wurde er von
dem damahligen Director der Prager Bühne, Franz v. Holbein,
für dieselbe gewonnen, wo er durch mehrere Jahre mit Beyfall auftrat.
1324 wurde dieFamilieP. bey dem k.k. Hofburgtheater in Wien enga-
girt, nio sie sich noch gegenwärtig befindet. Seine vorzüglichsten Rollen
sind: Wurm, in Cabale und Liebe; Rudolph, in Hedwig; Stepanoff,
in der Verschwörung auf Kamtschatka; Poins,'in Heinrich IV. u.a.m.
Besonders aber ist es dessen altesteTochterBetty P., welche sich durch
ihr melodisches Organ, Ausdruck der Mienen, edle Haltung, richtige
Declamation und Geschmack im Anzug, der Gunst des Publicums im ho-
hen Grade zu erfreuen har. Ihre bedeutendsten Rollen sind: Louise,
in Cabale und Liebe; Erny, im treuen Diener seines Herrn; Emilia
Galotti; Minna von Barnhelm; Natalie, in den Corsen; Ophelia,
in Hamlet; Tbecla, in Wallenstein; Marie, im Herbsttag u. a. m.
pit ten (Putten), niederösterr. kleiner Markt im V.U. W.W.,
am rechten Ufer des Pittenbaches, der hier schon Leitha genannt wird,
in einem schonen Thale, mit 550 Einwohnern. Auf einem Berge steht das
Schloß P i t t en , welches in früherer Zeit stark befestigt war und zu
den wichtigsten Gränzfestungen gegen Ungarn gehörte; auf der halben
Höhe des Berges die St. Georgs-Pfarrkirche. Hinter derselben ist eine
Felsenhöhle, die zu einem Beingewölbe verwendet wird. Bemerkens-
werth ist das dem Grafen v. Pergen gehörige Eisenbergwerk und
eine Papierfabrik, welche auf Maschinen auch Papier von beliebiger
Länge verfertigt.
p i t ter , Ios. Bonaventura, mähr. Prälat und Propst des
Benedictinerstiftes R ayg e rn , geboren zu Ho h en br u ck in Böhmen
am 5. Nov. 1703. Sein Vater, ein armer Töpfer, konnte ihn nicht
studiren lassen; es nahm sich daher der Bruder seiner Mutter, ein Fran-
ciscaner, des Knaben an und ließ ihn in der deutschen Sprache und
Musik unterrichten. Er brachte ihn bald als Sänger bey der Kirchen-
musik in das Benedictinerstift B raunau , wo er die lateinischen
Schulen studiren konnte, und als er den Beruf, Benedictiner zu wer«
den, in sich fühlte, suchte er zu Braunau um die Aufnahme an, die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie