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352 Raub. — Rauchmüller.
Plechschmelze und imSchlosse Aschen ra in, R. fast gegenüber, ist
k. k. Messingwerk, und^ Srunde entfernt, das Aubad.
Raub, ein Verbrechen, dessen sich in Osterreich derjenige schuldig
macht, der einer Person Gewalt anthut, um sich ihres^, oder sonst ei'
neS fremden beweglichen Gutes zu bemächtigen, die Gewalt mag mit
thätlicher Beleidigung oder nur mit Drohung geschehen. — Schon die
Drohung, wenn sie auch nur von einem Einzelnen geschah und ohne Er-
folg blieb, wird mit schwerem Kerker von 5—10 Jahren bestraft. Ge-
schah die Drohung in Gesellschaft eines oder mehrererRaubgenossen, oder
mit mörderischen Waffen, oder ist das Gut auf die Drohung wirklich ge-
raubt worden, so dauert diese Strafe 10-^20 Jahre. Diese Strafe sin-
det auch Statt, wenn gewaltthätig Hand an eine Person gelegt, jedoch
der R. nicht vollbracht wurde. Ist aber der mit wirklicher Gewaltthätig-
keit unternommene R. auch vollbracht worden, so ist die Strafe lebens-
länglicher schwerer Kerker. Ist bey dem3^ Jemand dergestalt verwundet
oder verletzt worden, daß er dadurch wichtigen Nachtheil an seinemKör-
per gelitten hat, oder ist Jemand durch anhaltende Mißhandlung oder
gefährliche Bedrohung in einen qualvollen Zustand versetzt worden, so
wird jeder Theilnehmer daran mit lebcnslangem schwerem Kerler bestraft.
Rauch, Adr ian, einer der gründlichsten Kenner und unermüd-
lichsten und glücklichsten Forscher der österr. Geschichte, geb. zu Wien
den 2. April 1731, trat 1747 zu Leipnik in Mahren in den Orden
der frommen Schulen, lehrte in dem Collegium zu Horn in Nieder-
österreich den Clerikern, nachdem er selbst die höheren Studien absolvirt
hatte, Philosophie, dann in der Savoyschen Akademie zu Wien, Physik,
Moralphilosophie und allgemeine Geschichte. 1761 übernahm er das
Lehramt der Theologie im Collegium in der dortigen Vorstadt, Ioseph-
stadt, und versah dasAmt eines Prorecrors an der genannten Akademie;
nach 3 Jahren wurde er Secretar des Provinziaks Nicephor Dettel ,
mir dem er 1766 nach Rom reiste. Nach seiner Rückkehr war R. 3 Jahre
Rector des Collegiums in Horn und 6 Jahre in Wien , wo er mit
Bewilligung der Staatskanzley das geh. Haus->Hof- und Staatsarchiv
unter Rosen tha l's^s. d.)Anleitung benutzte. R. ertheilte sonach in der
S.'voyschen Akademie als Prorector den akademischen Juristen des 4.
Jahres Unterricht im österr. Staatsrechte. 1793 übertrugen ihm die
niederösterr. Stände die Abfassung einerTopographie von Niederösterreich,
zu welchem Behufe er das ganze Land durch 5 Jahre bereiste; allein ck
kam nicht weiter als zu einer nicht sehr vorgerückten Zusammenstellung
der gesammelten Materialien. R. starb den 16. Iuny 1802. — Seine
gedruckten gelehrten Arbeiten sind: Der 3. Theil der von Schrötter
angefangenen österr. Geschichte, Wien 1731. — kei-urn ^uätl-iacai-um
5criptlire5 hui Iiicem fiukIicIm kactenuz non vilierunt etc. 3 Bde.
eb. 1793 — 94. — 1li8wi-ia i-erum ^uätriacarum 1454 — 67.
I5x gynckrono kibliotkecas ^.UF. ingnuzci-. (Üoäice eäickt,
ed. l794.
Rauchmül ler, Ma th ias , geschickter Bildhauer, war um
l74l) in Tyrol geboren, wurde 173? nach Wien berufen, um im
Vereine milden Künstlern S t ru del, F ruw icth n. A. die plastischell
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie