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Kanzley des in Böhmen commandirenden Generals, deS Feldzeug«
meisters Grafen Sztaray verwendet. Nach Auflösung der bohm. Le«
gion folgte er der Aufforderung dieses ausgezeichneten Generals als Ca-
det in das 33. Infanterie-Regiment. 1304 wurde R. zum Lieutenant
befördert. Der Krieg von 1305, in welchem er mehrmahls den Dienst
eines Brigade und Divisions-Adjutanten zu verrichten hatte, erwarb
ihm die Gunst des Feldmarschall-Lieutenants Freyherrn v. Voge l -
sang, welcher bey eingetretenem Frieden die Übersetzung R.'s zu sei-
nem Regiments bewirkte und ihn als Inhabers- und zugleich Divi-
sions-Adjutanten zu sich nahm. Während des Waffenstillstandes traf
ihn die Reihe der Beförderung zum Hauptmann. 1313 und 1814
wurde er in der wichtigen Epoche, wo der Feldzeugmeister Marquis
v.C Hastelerden Befehl des GrafK le n au'schenArmeecorps vonD res-
den übernommen hatte, zur Dienstleistung in dessen Hauptquartier nach
Zehist undDresd en berufen, hierauf von dem commandirenden Gene-
ral Fürsten Schwarzenberg mit der Einrichtung des Platzcomman-
dos zu Mon tbel l iard in Frankreich, in einem der schwierigsten Mo-
mente dieses Feldzugs beauftragt. Nach Vollzug dieses Geschäftes wurde
er bis zum Abzüge der Truppen aus Frankreich in den Bureaus des Haupt«
quartieres der Armee zu V eso u l und D i jon verwendet. 1315 zog er
mit dem 3. Bataillon seines Regiments abermahls über den Rhein, wo
dieses Reqiment eine kurze Zeit die Festung Pfalzburg berennte^und
später das inStraßburg eingeschlossene französ. Armeecorps des General
Rapp im Zaume hielt. Vor dem Feldzuge gegen Neapel 1821 er-
bat sich R. die Übersetzung vom dritten zu den ausmarschirenden Feldba-
taillons. Nach diesem Feldzuge zwang ihn eine schon seit längerer Zeit
sehr leidende, bey der Besetzung von Neapel mehr durch bösartige
Einwirkung des südlichen Climas, als durch Beschwerlichkeiten des
Feldzuges hart mitgenommene Gesundheit, aus dem activen Dienst zu
treten. Er wählte Prag zum Orte seines Aufenthaltes und widmete
von nun an die Stunden seiner Muße literarischen, vorzüglich militar.-
histor. Arbeiten, auch war seine Zeit nützlichem Kunststreben geweiht.
Ein enthusiastischer Freund und Kenner der Tonkunst und der bildenden
Kunst, dankte er ihnen stets die heitersten Genüsse seines Lebens. Die
Anerkennung seiner Kunstliebe und richtigen Kunsturtheils wurde die
Veranlassung, daß ihn der Verein der Kunstfreunde für Kirchenmusik
in Böhmen, zu dessen Begründung R. vorzüglich mitwirkle, 1826 zu
seinem Geschäfteleiter und die Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde
in Prag , 1824 zu ihrem Ausschußmitglied und 1331 an die Stelle
des zum Präsidenten erwählten Kunstfreundes Christian Grafen
Clam - Oal las zum Referenten wählte. 1335 schickte ihm der sach-
sische Kunstverein sein Diplom als auswärtiges Ehrenmitglied zu. Frül
her schon ernannte ihn die Landwirthschafts - Gesellschaft in Steyer-
marl ebenfalls zu ihrem Mitglied. In Prag zählen ihn überdieß die
Gesellschaften des Vaterland. Museums und der Tonkünstler-Witwen und
Waisen zu ihren beytragenden Mitgliedern. Von größeren Werken er-
schienen von R.: Historischer Militär-Almanach des 16., 17., 18. und
19. Jahrhunderts mit besonderer Hinsicht auf das letztere und den österr.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie