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398 Ri t te rs fe ld . — R i t t i g .
Kaiserstaat, Prag 1825. — Geschichte des k. k. 47. Linien - Infante-
rie-Regiments seit dessen Errichtung, eb. 1827. — Biographien der
ausgezeichnetsten Feldherren der k. k. österr. Armee aus der Epoche der
Feldzüge 1783—1821, 2 Thle. mit 37 Porträts, eb. 1829. — 60
Abbildungen k. k. österr. Generale von älterer bis auf gegenwärtige
Zeit, eb. 1832. Die hier genannten Werke, welche wegen Richtig-
keit ihrer Angaben künftigen Geschichtschreibern als gute Quellenwerke
dienen können, wurden in mehreren in« und ausländischen Zeitungen
vortheilhaft besprochen und empfohlen. Der Verfasser erhielt darüber
von mehreren hohen Personen ehrenvolle Beweise von Anerkennung.
Selbst der König von Preußen und der Großherzog von Toscana
zeichneten ihn, Ersterer durch das werthvolle Geschenk einer golde-
nen Dose, Letzterer durch Übersendung eines kostbaren Brillantrin-
ges, deßhalb aus. Kleinere Aufsätze von R. finden sich zahlreich in
inländischen Zeitschriften, die meisten in Hormayr's Archiv, in der
österr. militär. Zeitschrift, in der Zeitschrift des böhm. Museums, in
den Prager Unterhaltungsblättern und der Bohemia. R. versuchte sich
ebenfalls im Fache der dramatischen Dichtung nicht ohne Glück und
seine Arbeiten fanden bey Aufführungen auf mehreren Bühnen Beyfall.
Auch beschäftigt er sich gegenwärtig mit einer Geschichte der Gesellschaft
patriotischer Kunstfreunde in Prag und mit Sammlungen und Vorar-
beiten zu einem Lexicon böhm. Künstler.
Rittersfeld, niederösterr. Dorf im V. O. W. W., bey Trais-
mauer, hat eine bedeutende Tuch. und Casimirfabrik, deren Haupt-
erzeugnisse in leichten Tüchern für den Orient bestehen.
Rittig von Flammenstern, Andr., k. k. Artitteriehaupt-
mann, war geboren zu Wien den 25. Febr. 1777. Sein Vater war
k. k. Regierungssecretar. Schon in einem Alter von 8 Jahren nahm
ihn sein Großvater (mütterlicher Seite), der durch seine selbstschreibende
Wundermaschine, dann andereKunst- und mechanische Meisterstücke rühm-
lich bekannte k. k. Director der physikalischen und mathematischen Cabi-
nete in der Hofburg, Friedrich v. Knaus, mit der Bestimmung,
ihn für seinen Beruf und Nachfolger im Amte auszubilden, zu sich.
Von ihm selbst in der Mathematik, insbesondere aber mit großer Vor-
liebe in der practischen Mechanik, in der Chemie und den verwandten
Wissenschaften unterrichtet, sorgte er auch für dessen Ausbildung in
Musik, Sprachen, Zeichnen und den philosophischen Studien. So sah
R. einer herrlichen Zukunft entgegen, als der plötzliche Tod des edlen
Knaus (am 14. August 1739), seiner Bestimmung eine ganz entge-
gengesetzte Richtung gab. Zwar vollendete er noch die philosophischen
Studien, aber gleich nachher, 1792, trat er zur Artillerie. Der eben
ausgebrochene Krieg schien ihm die Bahn des Ruhmes zu öffnen, denn
schon im nächstfolgenden Jahre stand er bey der Armee am Rhein. Spä-
ter traf ihn die Bestimmung zur Belagerung Mannheims. Am
9. Iuny 1796 musite er mit dem unter Commando des Feldmarschalls
W u r m s e r vom Rhein nach Italien beorderten Truppen-Corps,
ebenfalls dahin. In der am 8. Sept. 1796 bey B assa ivo vorge-
fallenen Schlacht befand er sich in der Umgebung des Generalmajors
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie