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R u p p e r t l). 447
N. I« vonIac q ui n die ersten Versuche über die Zllckererzeuqung im
botanischen Garten zu Wien machen, wozu Professor Jordan, die
Rüben in verschiedenen Umgebungen Wien's baute. Dr. Ries hatte
in Folge dieser Versuche ein Etablissement nahe bey S t. Pol ten 1803
gegründet, welches aber wegen der vielen, durch die französische Inva-
sion erlittenen, Beschädigungen 1806 wieder einging. Inner den Linien
Wiens war der verstorbene.landesbefugte Fabrikant chemischer Waa-
ren, ConradAdam, der erste, welcher die Fabrikation des Runkel-
rübenzuckers im Großen und mit gutem Erfolge betrieb. Auf der grast.
Wrb n a'schen Herrschaft Ho rz ow itz in Böhmen ward diese Fabrika-
tion schon 1300 angefangen^ Die meisten Fabriken entstanden aber im
österr. Staate, so wie im Auslande, während der Continentalsperreseit
1810, und besonders zeichnete sich die Fabrik des Ludwig Fischer
inZiak durch die Menge und Güte des erzeugten Runkelrübenzuckers
aus. Bey Czaslau wurde eine zweyte Fabrik unter der Leitung Fi-
scher's errichtet. Kreishauptmann I o h. v .B ey erweck gründete 181l
zwey neue Fabriken in Czaslau und in der Nähe dieser Stadt. Ja»
cobVeit betrieb 1811 ein Etablissement zu Liboch, welches auf die
Verarbeitung von 10,000 Ctr. Rüben berechnet war, und diese Fabrik
war noch 1821 im Gange. Graf C anal und andere erzeugten 1311
in P r a g Runkelrübenzucker; bey C o l l i n, in T r a j a n bey
Prag, in P la tna , in Hludosch wurden auch Etablissements er-
richtet. Sehr thätig und mit kaufmännischer Berechnung wurde die Zu-
ckerfabrikation inHorzowitz fortgesetzt. Auch entstand eineZuckerfabrik
zu Inzersdor f nächst Wien. In Ungarn wurde von dem Erzherzog
Palatin J o s e p h , auf der Staatsherrschaft Acsa die Zucker-
erzeugung aus Runkelrüben eingeleitet, worüber Dr. Ries die Direc-
tion führen sollte, es wurde bey Ofen ein eigenes Gebäude zu bauett
angefangen, worin eine Musteranstalt zur Nachahmung für Ungarn
errichtet werden sollte. Die Freyinn v. Orczy hatte in Pesth ein schö-
nes Gebäude nach Ach a rd's Vorschrift zur Zuckerfabrikation aufgeführt,
und durch 3 Jahre schönen und vielen Rohzucker geliefert, nebstbey die
Viehmastung durch die Rübenabfälle betrieben. Allein fast alle diese und
andere Anstalten sind bis 1314 wieder eingegangen, und haben mir 150
Etablissements in Deutschland gleiches Los gehabt. Seitdem hat aber
die Kenntniß in der Zuckerfabnkation sich erweitert, die Fehler, von so
Vielen begangen, haben Anderen zur Belehrung gedient, neue Entde-
ckungen zur Beförderung der vorher langsamen Krystallisation wurden
gemacht, und so ist dieser Erwerbszweig jetzt in Frankreich und Deutsch-
land sehr entwickelt worden. S. Zucker :c.
Rupperth, Carl Ios . , Dr. und Professor der Theologie am
Lyceum zu K lag enfur t , war geboren zu Preßburg den 19. Iuly
1773. Seine Srudien begann er daselbst und vollendete sie mit jenen
der Theologie in Linz; 1796 empfing er die Priesterweihe. Bis 1802
auf das eifrigste mit Seelsorge beschäftigt, bildete er sich nebenbey sorg-
faltig wissenschaftlich aus, und erhielt letzteres Jahr die Professur der
Theologie am genannten Lyceum, und 1309 den theolog. Doctorgrad.
Er starb um 1920. Im Drucke erschienen von ihm: Betr.,chmn-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie