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terbrochen bearbeitet, die Länge des Salzstötzes in demselben beträgt
450, die Breite 100, die Tiefe 205 Wiener Klafter. Eigentliches
Steinsalz wird hier wenig gewonnen, sondern es wird süßes Waffer in
die Wehren oder Kammern geleitet und wenn es hinreichend mit aufge-
löstem S. geschwängert, also Soole geworden ist, in die Pfannhäu-
ser geführt und hier zu S. versotten. In dem ganzen Salzkammergute
befinden sich 3 Sudhäuser (zu Hal ls tadt , Ischl und Langboth)
mit 5 Pfannen, in welchen jährlich bey 2,350,000 Eimer Soole ver-
sotten werden, welche bey 750,000 Centner Sudsalz geben. Bey diesen
Salinen sind fortwährend 5—6000 Arbeiter beschäftigt. Der Thürn-
(Dürren-) Berg bey Hal le in liefert allein jährlich gegen 300,000 Ctr.
Kufen- und Fasselsalz. Der Gewinn an Steinsalz ist jedoch nicht bedeu-
tend und beträgt in Ha l le in nur etwa 1,500, in Ha l l st adt bey
1000 Ctr. — In Steyermark ist der ärarische Bergbau auf Koch-
salz im Sandlingberge bey Aussee von größtem Belange. Man findet
hier Adern von reinem Glauberfalz, die über einen Fuß mächtig sind und
den ganzen Salzstock durchlaufen. Gegenwärtig erzeugt man im Gan-
zen jährlicb 400—450 Stuben, die Stube zu 1,800 ö'sterr. Eimern
und die größte Wehre faßt 107 Stuben oder 306,000 Eimer. Auf 2
Pfannenhäusern in 4 Pfannen gewann man 1827 aus 575,000 Eimern
Soole 265,063 Ctr. Sudsalz, welche Quantität so ziemlich die mitt-
lere Erzeugung ist, außerdem gewinnt man hier auch 2—3,000 Ctr.
Steinsalz. — In Tyro l ist der Salzbergbau bey Ha l l der wichtigste
Bergbau des Landes. Schon im 10. Jahrhunderte wurden am Fuße des
Berges Salzquellen entdeckc, der heutige Salzberg ward aber erst 1273
aufgefunden. Das S. wird hier mittelst eines eigenen Bergbaues
durch Auslaugung und Soolenerzeugung gewonnen. Letztere ist nicht
jedes Jahr gleich und wird im Durchschnitte auf 200,000 Ctr. jährlich
geschätzt, welche meist für den Landesbedarf bestimmt sind, da der frü-
her ansehnlich gewesene Absatz nach Bayern und in die Schweiz größten-
theils aufgehört hat. — In I l l y r i en sind die Salinen zu Zaule,
Servola, Mugg ia , Capodistria und P i rano im Küsten«
lande, wichtige Anstalten, welche graues, halbweißes und weißes Meer-
salz in so großer Menge bereiten, daß das ganze Küstenland und
ein Theil des lombard.-venetian. Königreiches damit versehen wird. Vor
einigen Jahren betrug der Flächenraum dieser Salinen im Triester Ge-
biethe bey 18,000, in Istrien über 350,000 Q- Klafter. Die Erzeu-
gung steigt über 400,000 Ctr. — In den lombar d.-v enetian. Provin-
zen gibt es bloß in den letzteren etwas Meersalz. —In Böhmen findet man
ebenfalls außer Alaun, gemeinein kohlensauren Natron, Bittersalz,
Haarsalz und mancherley S'szgemengen in den zahlreichen Mineralwäs-
sern nur einige Kochsalzquellen, welche bisher erst auf die Vermuthung
führten, daß t^ jer auch Steinsalz vorkommen dürfte. — In Mähren
trifft man nebst viel Alaun und Vitriol nur noch Glaubersalz auf den
Herrschaften Pawlowitz und Boskowitz. — In Gal iz ien hin-
gegen ist auf S. der wichtigste Bergbau des Landes und unstreitig
nimmt der Reichthum, welchen das galizische Gebirge an Salzftötzen be-
sitzt, unter den Productionsquellen eine der ersten Stellen ein. Die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie