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Scharding. — Schaßburg.
senschaften horte er an der Universität zu Olmütz in Mahren und nach
aufgelöster Gesellschaft die Theologie an der Prager Universität. 1775
erhielt er die Priesterweihe. Er zeigte sich bald als trefflicher Prediger,
wurde deßwegen 1730 an dem berühmten Wallfahrtsorte, Maria-
Schein, als Prediger angestellt, nachher zum Local-Seelsorger nach
Modlan befördert, und endlich 1799 zum ersten Propste in Maria-
Schein ernannt und installirt, wo er 1810 starb. Seine Schriften
sind: Practisch abgefasite Predigten auf a'^ /egebothenen Festtage desIah-
res, nebst Lobreden auf die böhmischen Landespatrone, Prag1783.—
Predigten auf alle Feste des Herrn, Maria und aller Apostel, 2 Bde.,
eb. 1792—93. — Predigten über die sonntaglichen Evangelien, 4 Bde.
eb. 1792—94. — Geschichte der böhmischen Landespatrone mit Kpfrn.,
eb. 1796.
Schärding (Scherding), oberösterr. Städtchen im Innkreise,
am Inn, mit2,500 Einwohnern. Srarker Bierbrauerey und beträchtli-
chem Holzhandel hat diese Stadt größtentheils ihren Wohlstand zu ver-
danken. Über den Inn führt eine Brücke, die auf 11 schönen Quader-
pfeilern ruht.
Schärfenberg, die Herren, altes Geschlecht in Steyermark.
Arnulph erscheint schon 928, Jörg 1135, Heinrich 1140,Hans
1165, Conrad 1171, Abraham 1196, Ulrich 1231, Hein-
rich 1242,UlrichII. v. S. lebte um 1260, er führte vielfache Feh-
de mit Hartmann, Herrn von Pettau, Wilhelm 1274, Wi l-
helmll. 1350, Paul und Caspar starben 1402 ;WilhelmI1. lehnte
sich gegen Herzog Ernst von Österreich auf, wurde aller seiner Güter
beraubt und starb in der Gefangenschaft. Hans war 1331—37 Bi-
schof von Passau. Wolf war um1500 Statthalter in Wien. Hans,
geb. den 25. Dec. 1509, war Landeshauptmann in Steyer, Oberst,
jägermeister und Schloßhauptmann inMrätz. Friedrich, geb.1542,
war kaiserl. Rath und Landgraf in lOsterreich ob der Enns; er Hatte
von seinerGattinnAn na, Herrinn von Schönberg 16 Kinder, und
starb 1609. Sieg mund L udwig warum 1584RittmeisterderLand-
schaft in Steyer. Heinrich, Wilhelm und Hugo blieben 1620
in der Schlacht auf dem weißen Berge bey Prag.H ans Er nestzeich-
nete sich in dem 30jährigen Kriege als kaiserl. Generallieutenant aus.
Sieg mund Friedrich blieb 1683 als kaiserl. Feldmarschall-Lieute-
nant vor B e lg r ad. Ulrich Christoph war um 1627Landesverwe-
ser in Steyermark. ^
Schaßburg, siebenbürg, königl. Freystadt und Hauptort des
Schäßburger Stuhles des Landes der Sachsen, zwischen Bergen in an-
nMhiger Landschaft am großen Kokel gelegen, über den eine gedeckte
Brücke führt. S. zerfällt in die obere, auf einem ziemlich hohen Berge
liegende Stadt, welche ummauert ist, und die Kirche des h. Niclas,
die 1432 gegründete Cathedrale, das Rathhaus und das evangelische Gym-
nasialgebäude enthält; dann in die untere, im Thale liegende Stadt, wo
2 kathol. Kirchen und ein Spital stehen; und in die Vorstädte mit
einer katholischen und einer griechischen Kirche. Die 6,^50 Einw., mei-
stens evangelische Sachsen, welche hier auch ihre Kirchen haben, bewoh-
N.Nerr. Nat. EncM Bd. lV. " ^2
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie