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582 Scholz. — Schöpf.
des Raphael Mengs verwendete. In der letzten Zslt seines Aufent-
haltes zu Rom malte er in der Sacristey der Hauptkirche zu Gena-
zano das Fresco, und für die Kirche selbst ein Altarblatt, Christus
am Kreuze, welches er spater für die Domkirche zu Brixen wieder-
holte. Unter andern malte er um jene Zeit für den Grafen Firmian
zuMailand, seinen vorzüglichsten Gönner, AmorundPsyche, wel-
ches Stück der französischeGrafDevill er ihm für 50Louisd'or abkaufen
wollte. Das Stück traf in Mai land ein, als der Graf Firmian
schon todt war, und eS kam nach Prag, wo es nun in der Gallerte
des Kunstinstituts aufgestellt ist. Für den Grafen Devil ler malte
er dagegen die Diana im Bade, und er erhielt dafür die nqhmliche
Belohnung, die ihm für das vorige Stück war gebothen worden. —
^ald nach feiner Zurückkunft aus Italien wurde ihm mit Ubergehung
anderer damahls angesehener Mitwerber der Auftrag zu Theil, die Klo-
sterkirche zu A spach, unweit Braunau in Bayern, 1783 in Fresco
zu nchlen, durch welches Werk er sich einen bedeutenden Nahmen er-
warb. In der Folge hat er in Tyrol folgende Kirchen in Fresco ge«
malt: 1786 jenein Ahen im Pusterthale, 1790 die Pfarrkirchen zu
Brunecken, dann 1792zuKaltern, auch darnach inVil lnoß, 1794
die Kirchen beySt. Johann von Nepom. zu Innsbruck, 1796 im
Brixenthale, 1797 die St, Antonskirche zu St. Johann im Unter-
innthale, 1801 die heil.Blutcapelle zu S ta m s, 1804 zu Reith im
Unterinnthale, und 1310dieKirche zu W a tte n s. Nebenherhat er meh-
rere Altarblatter, nähmlich für diePfarrkirchezu Innsbruck, für den
Dom zu Brixen, nachAhen, Klausen, Stanzbey Landeck/
Mirmingen, Ober-Botzen, Volders, Vchwaz, Brunecken
geliefert; weiters eine nicht kleine Zahl histor, Gemälde, wovon man
dey Privaten in Innsbruck ausgezeichnete Stücke sieht; auch einige
Porträts, wiewohl er dieses Fach weniger liebte. Seine letzte Arbeit
war 1820 das Frescogemalde in der Kirche der Servilen zu Inns-
bruck. Er starb den 15. Sept. 1822, nachdem er alle feine Kunstsa-
chen dem Stifte Stams aus Dankbarkeit vermacht hatte.
Scholz, Benjamin, Dr. der Arzneykunde, k. k. nisderösterr.
Megierungsrath, Director der k, k. Porzellanfabrik zu Wien und der
k. k. Spiegel« und Schmaltefabrik zuSchlegelmühl, Mitglied mehrerer
gelehrter Gesellschaften, war geboren zu Wien den 9. Februar 1786,
studirte daselbst, erhielt in der Folge die Professur der technischen Che-
mie am polytechnischen Institute in Wien, endlich obengenannte Di-
rectorsstelle, die er mit vieler Umsicht leitete. Er starb daselbst 1833.
Im Drucke waren von ihm erschienen: Anfangsgründe der Physik,
Wien 1816, 2. Auflage 1821. — Chemischer Rechnenstab oder stochio.
metrische Tafel, eb. 1822. ^-.Lehrbuch der Chemie, 2 Bde. 1825.
Außerdem lieferte er auch werthvolle Aufsätze in die Jahrbücher des po-
lytechnischen Institutes, wie auch in andere Zeitschriften.
Schöpf, Franz I os , Iust.iziär, Güteri.ispector, cuch Mit-
glied mehrerer landwirthschaftlicken Vereine, geboren zu Brunn am
^>2. Jan. 1787. Dessen Vater (ein Staatsbeamter) legte frühzeitig den
Grund zu seiner Bildung; denn schon im 13. Lebensjahre hatte S>. die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie