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5l)8 Schröder-Devricnt, Ivilh.—Schrpder v.Lilienhof, G.Fr.
Beyfall auf. Nach Verlauf eines Zahreß nahm sie ein Engagement für
die Oper in Breslau an, und machte daselbst besonders als Hulda im
Donauweibchen viel Aufsehen. 1801 ging sie, von dem rühmlich bekann-
ten Director Schröder unter ftbr vortheilhaften Bedingungen bem«
fen>. nach Hamburg, wo.sie, durch diesen ermuntert., zuerst in tra-
gischen Rollen auftrat, und dadurch den Grund zu ihrer nachmahligen
Berühmtheit legte. 13N4 heyrathete ,sie den Schauspieler (nicht Dipec«
tor) S ch r öder, und blieb b<s 4.3 l Z^die Zierde der Hamburger Bühne.
Beym Einrücken der Russen in Kotze«
b u e's Gelegenheitsstück: Die NMn in Deutschland,, mit einer rpssi-
schen Cocardeauf; da
mußte sie im nächsten Stücke mit einer französischen Co^arde auftreten.
Dadurch gekränkt, verließ sie Hamburg, gab in Ä^tona, B.re-
men, Hannover, sßWe
dann. durch einige Zeit in Prag> und.wurde - endlich. 1M5. am Hof-
theater zu Wien engagixt/ wo siebald zu den größten Lieblingen des
^Publikums gehörte, und durch eine Reihe von Jahren ihre glänzendste
Epoche verlebte,. 1321 heyrathete sie den Schauspieler K u n st, undtrat
eine ZeirlMguntsrdM Nahmen :^chr öd er-Kunst auf. Diese Ebe
wurde jedoch bald wieder getrennt. 1329ging sie von Wien ab, machte
mehrereKunstreisen mit glanzendM Erfolge, und wurde endlich wie^
der in Mün chen als Hofschauspielerinn engagirt. 1833 gab sie im Hof-
burgtheater, wie im Iosephstadter Theater in Wien niBhrere Gastrollen
mit ausgezeichnetem Erfolge, 1836 wurde sie neuerdings für das erstere
gewonnen. Ihre vorzüglichsten Rdllen sind: PhKdra, Sappho; Medea
inGrillpa rzer's Trilogie; Johanna von Myntfaucon,; Merope; Elfe
fabeth in Maria Stuart und in Essex; Lady Macbeth ?c. Ihre Vor-
züge sind ein gewaltiges und doch sehr wohlklingendes Organ, ,moje<
statische Haltung, ein wirksames Auge und ein durch Fleiß und Übung
bis zur größten Sicherheit entwickeltes Talent. Die Schattenseiten die-
ser großen Schauspielerinn sind eine zu scharfe Betonung und manchmahl
zu starkes Auftragen.
Schröder Devrient, tvilhelmine, s. Devrient.
Schröder v.Lilienhof, .Gottfr.Freyh., k. k. Feldmarschall.
Lieutenant und Commandant zu Krakau , war um 1740 geboren,
trat in früher Jugend in österr. Dienste und leistete bereits im sieben-
jährigen Kriege unter D a u n und Loudon wichtige. Dienste. Bald
darauf wurde er Oberst. 1737 focht er bereits als Generalmajor ge-
gen die insurgirten.Niederländer, und unternahm mehrere Angriffe auf
Tournhout , wobey er jedoch eine vollständige. Niederlage erlitt, wo«
durch die Belgier noch mehr zum allgemeinen Aufstande ermuchigt wur-
den. Bey Gent wurde er von Neuem geschlagen und verwundet, und
wegen dieses neuen Unfalles des Dienstes entlassen, bald darauf aber
wieder angestellt. Im ersten Feldzuge gegen Frankreich übernahm er
17!)3 an Beaul ieu's ^'elle den Oberbefehl, wlnde den 9. Moy
desselben Jahres von der Übermacht des Feindes bey A r l on ange-
griffen, geschlagen und mußte sich mit Verlust des ganzen Gepäckes
zurückziehen. 1794 half er unter dem Feldmarschall B end er die Fe-
stung Luremburg vertheidigen, wobey er viele Talente und persön-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie