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Spaur, das Geschlecht. — Speckbacher.
Vom Wechsel und Wechselrechte, 1318. — Die Verschwörung gegen
den gesunden Menschenverstand, 1313. — Anleitung zur gradlinigen
Trigonometrie und zur Arithmetik der Sinusse durch die Constructions«
methode, 1319. — Träume eines Wachenden, 1320.— Sammlung
seiner literarischen Werke an Kritiken, Novellen, Romanen, Lustspie,
len und Übersetzungen, 1321. — Über die Thaumaturgen des 19. Jahr.-
Hunderts, 1821.—Vermischte Schriften, 1322.
Spaur, ein vorzüglich in Tyrol blühendes gra'fi. Geschlecht. Das
Schloß Spaur, Stammhaus desselben, liegt im Lrientischen. Im
15. Jahrhundert haben Peter's v. S. 3 Söhne, Georg, Johann
und Peter, durch ihre Descendenz 2 Hauptlinien gestiftet, welche noch
jetzt blühen/ das Oberst-Erbschenken-, wie auch das bevollmächtigte erste
Erbpanieramt in Tyrol besitzen und 1660 die.reichsgräst. Würde erlangt
haben. Die erste Hauptlinie blüht gegenwärtig noch in 3 Ästen. Die
Grafen schreiben sich Spaur v. Flavon oder Pf laum, Valör,
Fay und Zambana :c. Die 2. Hauptlinie wird auch die Linie Un«
ter-Valöe und Unter-Spaur zu Tramin genannt. Standes»
Herr der I.HauptlinieistOraf Carl Wilhelm, k. k. Oberst; Stamm«
Halter des Nebenastes Graf Ioh. Nepomuk, Herr von Fay und
Zambana, Erbmünoschenk in Tyrok Standesherr der 2. Hauptlinie
ist Graf Joseph Ignaz, Domdechant zuBr ixen; der 3., Graf
Friedrich und von deren Nebenaft Graf I ö h. Bapt. v. S., Groß,
kreuz des kaiserl.-österr. Leopold-Ordens, k. k. geh. Rath und Gouver«
neur der venetian. Provinzen.
Spaur, Franz Graf v., war den 20. Aug. 1?25 geboren.
Sein Vater war Regierungs-Präsident zu Innsbruck und ließ ihn in
den Schulen der Jesuiten unterrichten. Auf seinen Reisen durch Deutsch«
land erwarb er sich so große Kenntnisse, daß er bald als Regiemngsrath
zu Mainz angestellt wurde> in welcher Stelle er sich durch große Un«
Parteylichkeit auszeichnete, selbst wenn es das Interesse des fürstlichen
Fiscus galt. Als Vicedom von Mainz erwarb er sich die Liebe und das
Vertrauen der ganzen Bürgerschaft, denn alle seine Anstalten waren
auf ihr Wohl berechnet. Der kaiserl. Hof, auf ihn aufmerksam gemacht,
rief ihn als Präsidenten des Reichskammergerichts nach Wetzla rund
machte ihn 1763 zum Kammerrichter. Dieses Amt verwaltete er 34Iahre
lang mit größtem Beyfalle, obwohl er sich während der berühmten Visita>
tion dieseo Reichsgerichts viele Feinde zuzog, weil er dasDirectorial-Anse-
hen warm vertheidigte; aber seine Unschuld, denn man hatte hefrigeAn«
klagen gegen ihn geschmiedet, ging siegend aus dem Kampfe, und bis
an seinen Tod, der den 1. Aug. 1797 im ?1. Jahre seines Alters er-
folgte, genoß er selbst von seinen nun heller sehenden Feinden die größte
Verehrung. Ein wahrer Abdruck des Innersien seiner Seele ist seine Ab-
handlung: „Über das Solicitaturwesen," worin er die reinsten Grund-
sätze an den Tag gelegt.
Speckbacher, Ios., l. k. Major,
ler Insurgenten 1309, Waffengefährte Hofe r's, war geboren 1678 in dem
tyrolischen Dorfe R inn zwischen In n sbru ck und Ha l l . Von Unver-
mögenden Ältern, brachte er seine Jugend als Wildschütze zu, und war
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie