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20tt Stockach, Schlacht bey. — Stöber, Franz.
General in Siebenbürgen, und 1313 zum General der Cavallerie be-
fördert. 1814 wurde er zum Viceprasidenten des Hofkriegsrathes er<
nannt, auf welchem hohen Posten er durch eine lange Reihe von Jah-
ren sich um alle Zweige der Militär^ Verwaltung die wesentlichsten Ver-
dienste und die Zufriedenheit des Kaisers in so hohem Grade erwarb,
daß ihm, unter mehreren Belohnungen und Ordensverleihungen auch
1815 das große goldene Civil-Ehrenkreuz, 1320 eine Donation an
Gütern im Arader Comitate verliehen, und er 1821 auch in den un-
garischen Freyherrnstand erhoben wurde. 1830 wurde er noch zum Chef
der Militär-Section im Sraatsrqthe ernannt, kaum aber hatte er ein
Jahr in dieser Sphäre gewirkt, als er von der im Monathe Septem-
ber 1331 in Wien ausgebrochenen epidem. Brechruhr befallen und den
16. desselben Monaths eines der ersten Opfer derselben wurde.
Stockach, Schlacht bey, den 3. May 1800. Der Plan des
Generals Moreau war, die Österreicher auf ihrem linken Flügel zu
überwältigen, sie von dem Feldmarschall- Lieutenant Reuß zu trennen,
und die Stellung von St. und Engen wegzunehmen. Es war noch nicht
10 Uhr Vormittags, als schon der Kanonendonner die ganze Gegend
weit umher erschütterte. Zwar setzte sich die Reiterey des Prinzen Jo-
seph von Lothringen zu tapferer Gegenwehr, so daß der General Le-
courbe seine Reserve von 15 Cavallerie - und 12 Jäger-Regimen-
tern unter Nansouty vorrücken lassen mußte, allein mittelst dieser
wurden die Österreicher augenblicklich bis St. geworfen. Sie wurden
von allen Seiten angegriffen, und es entstand 2 Stunden lanH das
fürchterlichste Gemetzel. Die 34. französische Halbbrigade kam den Oster-
reichern in den Rücken, und beyde streitende Theile drangen mit bloßen
Säbeln und verhängten Zügeln in St. ein, in dessen Straßen wüthend
gefochten wurde. Die Österreicher wichen und verloren fast ihre ganze
Infanterie durch den Tod, Wunden oder Gefangenschaft 5,000 Pferde,
eine unermeßliche Menge von Hafer und Mehl/ 9 Kanonen und Pul-
verwägen sielen den Siegern in die Hände, und die Stadt St. durch
Kugeln und Kartätschen geängstigt, hat auch durch Plünderung nahm-
haft gelitten.
Stockerau, freyer niederösterr. Marktstecken im V. U. M. B.,
ein ziemlich großer, wohlgebauter volkreicher Ort an einem Arme der
Donau/ von derHauptstraße nach Zn a y m und Horn durchschnitten,
mit 2,650 Einwohnern, einer geschmackvoll gebauten Pfarrkirche, einer
Hauptschule, einem Spitale für arme alte Bürger, einem Armen-
hause, einem kleinen Krankenhause und zahlreichen Gewerben. Von
ansehnlicher Größe ist das Gebäude der k. k. Militär-Ökonomie-Com-
mission. Das Schloß Freyseck, vormahls ein eigener Edelsitz, i>7
nun ein Eigenthum des Marktes. Sc. halten Einige für das ^sturis
der Alten.
Stöber, Franz, einer der vorzüglichsten Kupferstecher neuerer
Zeit, ist geboren zu Wien den 20. Februar 1795, Sohn des ver-
dienstvollen Kupferstechers Ios. S t . (s. d.). Frühzeitig schon erwachte
in ihm Talent und Neigung für bildende Kunst, spielend zeichnete er
übte sich auch wohl im Kupferblechen, wozu er im Hause seines Va-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie